Samstag, Februar 6

Ein Requiem

Nun, schau dir unsere Geschichte an... über den Jungen, der nicht stark genug war, um das Mädchen zu halten. All meine Wände, all unsere, sind eingebrochen. Die Sonne hat den Mond und die Sterne verschluckt und die Tage wirken unendlich groß. Es gibt nicht mehr das Zusammen-Ins-Bett fallen, genauso wenig das Lass-heute-länger-im-Bett-bleiben. Die Ozeane wurden überschwemmt, hast du es gehört? Sie haben alles, das von dir übrig blieb, mitgenommen. Der Sturm zerstörte den Hafen, keine Überlebende haben sie geschrieben. Die ewige Ruhe soll anscheinend nie wieder kommen.

Du hast wohl doch zu laut gelacht, wirklich lauter als ich es je wieder fassen kann. Deine Arme wurden zu Stacheldraht, dein Für Immer ein Wegblasen im Wind. Der letzte Atem vor dem kleinen Tod wurde nun selbst begraben. Ich verstehe nicht, wann unsere Hände so leer wurden, wie uns all die Liebe und die Versprechen ausgingen. In welchem Augenblick unser Blick sich zu sehr verlor, um sich nie wieder zu finden. Weißt du noch die Geschichte von dem Sonnenmädchen und dem Mondjungen, den du erfunden hast, um mir ein Lächeln ins Gesicht zu schenken? Was, wenn die sich in der Wüste doch nie finden können?

Die Traurigkeit bricht dauernd in mein Zimmer hinein. Ich versuche sie mit einem Schwamm einzudämmen. Ich bin lächerlich. ich bin verloren. Ein paar Minuten höchstens halte ich durch, dann steigt die Angst in mir auf, oder die Wut. Ich bin ein Schiffbrüchiger inmitten eines Ozeans aus Einsamkeit. Mir ist kalt. Ich bin beängstigt. Ich bin schon wieder allein. Dabei wollte ich mich doch nur ins Bett legen, fiel aber ins Meer. Die Wellen wiegten mich ein und schaukelten mich sanft in den Schlaf. 

Dabei hätte ich auf dein Regen schwören können; die Bäume wurden grüner vor meinen Augen, wenn du gelacht hast. Ich liebte dich, ich war fast schon beängstigt von der Intensität dieser Glückseligkeit. Aber es scheint, als sahen wir alle glücklich aus in der Sonne, während wir aus Wunden bluteten, von denen wir selbst nichts wussten. Ich dachte nur, wenn du scheinst, dann werde ich es genießen. Und wenn du regnest, dann werde ich dich umso mehr lieben. Wenn du es schneien lässt, lass uns im dicken, festen Schnee spielen. Wenn du wie ein Sturm über mich herein brichst, ich verspreche, ich werde dich halten, solange mir die Kraft auch reicht. Ich dachte nur nicht daran, wie wenig es für dich wohl am Ende war, einfach ich selbst zu sein.




2 Kommentare:

  1. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

    AntwortenLöschen