Mittwoch, September 4

i kept listening to my heart breaking

Aber du hast mich an meinen Vater erinnert; an all die Male am Esstisch, wie seine Stimme knackste und mir kochendes Wasser über die Haut fiel. Am Eingang vorne, wie der Parkettboden unter seinen Füßen knirschte und ich mir meinen Atem anhielt. Ich wollte nicht mehr da sein. Meine Haut zog sich zusammen dann. Alles um mich brach zusammen, zusammen in mich hinein. Ich wollte nur mehr gehen, ich wollte einfach verschwinden. So weit rennen, dass du mich nie wieder sehen kannst. So schnell weiter, dass du mich gar nicht mehr aufhalten willst. Die Tür, die sich vor meiner Nase schloss, sodass ich oder vielleicht du nie wieder ein Teil von uns sein musst. Und plötzlich war ich wieder 13. So hart er auch zuschlug, das Schlimmste war ihn hassen zu hören. Aus meinem Schweiß stank der Versuch raus alles richtig machen zu wollen, dabei wollte ich ihn doch nur ein einziges Mal mich anlächeln sehen. Aber er lächelte nie, dafür zerbrach er umso mehr. Er liebte nie, dafür hasste er mich in seiner Welt so sehr. Und ich war 21, stand dir gegenüber. Dachte daran, wie sehr ich dich lächeln sehen will und wie du mich gleich viel zerbrichst. Ich weiß, du dachtest, ich habe es nie. Aber ich habe dir so viel vertraut. Als du gesagt hast, du achtest auf mich und auf meine Krankheit auch. Als du meintest, dir ist alles klar und egal wie schwer, es ist machbar. Bis es für dich wohl nicht mehr machbar war. Deine Stimme erhebt sich jetzt. Deine Wut blitzt so schnell auf, du denkst nicht mehr daran, wie sehr es mich eigentlich verletzen kann. Und manchmal heißt es einfach nur, du warst zu betrunken dann. Aber ich sah dich die letzte Dose in den Trichter leeren, mich schief anlächelnd ansehen nach deiner Entschuldigung mir das Herz und die Haut zu brechen, weil du ja so betrunken warst. Ich denke mir nur, vielleicht wolltest einfach einen Grund haben mich nicht lieben zu müssen. Einen Ausweg, auf den du mit dem Finger zeigen kannst. Einen Schuldigen, wie den Alkohol, an den du deine -zigste Entschuldigung festmachen darfst. Ach, was sollst, dieses Mal stoße ich sogar mit an. Denn selbst in unserer gemeinsamsten Stunde, wollte ich für dich unsichtbar sein. Unter deinem Atem fühlte sich meine Haut plötzlich faul an. Also bat ich zum ersten Mal einen Mann das Licht auszuschalten, denn der Gedanke meine Haut nicht ertragen zu können soll mich ja nicht von deiner Befriedigung abhalten.


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