Montag, April 1

Ich vergesse.

Das erste, was ich vergesse ist deine Stimme. Deine schläfrig zitternde Stimme, die gute Nacht flüstert und mich einnimmt, mehr als deine Arme, sogar mehr als deine Wärme. Das zweite, wie du riechst. Flüchtiger Geruch, der so lang auf meiner Haut lag, dass ich dachte, er wär meiner - jetzt ist er nicht mehr da und ich kann mich nicht erinnern, was ich mal war. Und dann wie du lächelst, schief oder krumm ? - vielleicht auch genau perfekt. Ich weiß es nicht, ich weiß es eben nicht mehr.

Und ich vergesse, selbst dass wir ein so schönes Paar waren und ach, dass wir uns so sehr liebten, dass wir den ganzen Sommer in all die Wochenende hinein packten. Ich vergesse, wie dein Name auf meiner Zunge klingt, außer ich spreche jemanden aus Versehen damit an oder schlucke ihn im letzten Augenblick runter, bevor ihn jemand anderer überhaupt bemerken kann. Ich vergesse, wie mein Name mal in deinem Mund so sicher aufgehoben war und auch, dass wie ein Streichholz in einem kalten Flur doch eh nie ausreichen hätte können, während ich dir andauernd eine "die Stadt brennt nieder und wir tanzen auf ihrer Asche" Art von Liebe versprach. Ich vergesse, dass es schlussendlich deine oder umso mehr meine Wut und nie dein Lachen wie ein Erdbeben in Mitteleuropa einbrach. Ich vergesse langsam, wie du mit deinem halben Gesicht auf meiner Haut geklebt hast und das mal mein Zuhause war.

Und manchmal vergesse ich alles, alles auf einmal, aber vor allem vergesse ich, dass dich zu vergessen mein eigentliches Ziel war.


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