Montag, Februar 25

you looked like heaven

Nachfragen, wie es einem geht; irgendwie abchecken, ob der andere noch lebt. Heute ließ ich mir schon wieder die Frage "Bist du glücklich ohne mich?" auf der Zunge zergehen und schluckte sie halb runter und das Halbe blieb mir im Hals stecken. Schreiben mit dir ist eigentlich leicht. Schlussendlich sind die Nachrichten, die ankommen, von einem Fremden. Bisschen SmallTalk, ab zu Mal fake lachen, damit der andere weiß, es ist alles gut, du musst dir keine Sorgen machen. Doch dich sehen ist anders. Dich sehen, wie du da stehst in meinem - fast schon immer deinem - Pullover ist anders. Deine Haare sind anders, dein Lachen, du fährst dir nicht mehr durch die grauen Strähnen. Es ist lustig und wir lachen, bis wir wieder auseinander gehen. Zwei Sekunden umarmt und Gott, ich roch immer noch nach dir in der Bahn. Und ich zog ihn ein, den Geruch wie du einmal mein warst. Den Duft, wie du mal auf mir geklebt hast und wie ich es so sehr für selbstverständlich annahm. Dich zu sehen heißt, dass du heute über die Nacht bleibst. So wie alles geblieben ist, als nur du Abschied nahmst. Mein Bett roch tagelang nach dir. Und deine Stimme, die sich als allererstes verliert. Die Geschichte von uns, wie wir uns kennen gelernt haben - nie zu Ende gehört, dachte du würdest somit für immer bleiben. Und wie wir doch versucht haben alles aufrecht zu erhalten; und wie alles schlussendlich daran gebrochen ist, dass wir es überhaupt so sehr versucht haben. Ich weiß, dass wir nichts sind und auch nie wieder mehr sein können. Aber das Leben ist schwer, seitdem du mich nicht liebst. Das Leben ist einfach so schwer, seitdem du mich nicht umarmst oder anlächelst oder einfach ansiehst. Und es ist so viel schwerer, seitdem ich dich nicht liebe. Da ist diese riesige leere Fläche, der ich nicht mal mehr deinen Namen geben kann. Ich stell mir vor, wie du heute bei mir liegst und ein letztes Mal die Geschichte erzählst, wie wir uns kennen gelernt haben und nach Bozen fuhren und du zum ersten Mal unter dem Regen Ich liebe Dich sagtest und wie wir den Friedhof neben unserer Wiese entdeckten und hinter den Weinfeldern uns liebten und den ganzen Sommer uns besuchten und dein Kater mich mochte und deine Eltern und deine Familie. Und vielleicht, wie wir uns zerstritten; und wieder gut wurden; wie du nie wieder Ich liebe Dich gesagt hast; und wir trotzdem in den Urlaub fuhren; wie Weihnachten wunderschön war und du einen Witz über unsere spätere Ehe gemacht hast; wie Neujahr ohne dich kam; und du paar Tage später an meinem Bett saßt; und ich nichts war.

2 Kommentare:

  1. Geht es immer noch um M.? Oder habe ich den Faden verloren

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    1. Ab dem Text „be at rest my heart“ geht‘s um einen J.

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