Dienstag, Januar 8

Ich weiß wie du riechst und wie dein Lächeln schmeckt

Und ich kann keine Musik mehr hören, jedes Lied zerreißt mich innerlich noch mehr. So viele Künstler, die über die Liebe singen, sie treffen komischerweise immer deinen Namen, und er ist doch eigentlich nur ein weiterer Sandkorn im Meer. Und diesen Text schreibe ich in der Universitätsbibliothek, hoffe sehr, dass ich mich hier mehr beherrsch'. Ich bitte dabei um Mut und bettle um Standhaftigkeit, den Kopf nicht zu senken, 3-4 Stunden weinen muss heute doch auch reichen. Und ich war anfangs nicht bereit; ich hatte doch so vor an mir selbst zu arbeiten. Wusste das kleine, winzige Ding in mir kann soviel mehr als nur einen Menschen zerstören; es liegen wieder Mal zwei Herzen am Boden - eines meins, beide deins - denn deines durfte ich schon so lange nicht mehr besitzen. Und ich rege mich auf, weißt du, über alles, was wir hätten sein können und was wir nicht sein haben dürfen. Du warst doch der erste Typ, bei dem ich bereit war, ihn meinen Eltern vorzustellen. Wie konnten wir das mir nur auf diese Art wegnehmen? Es tut mir leid, ich habe so viel gezweifelt und aus einem Sandkorn uns einen Strand voller Kummer vorbereitet. Ich konnte mich doch nicht mal selbst haben - hab dich doch gewarnt - wie sollte ich da eine weitere Person so nah an mir ertragen? Ich hab jeden Stein umgestoßen, der in meiner Macht stand, um zu zerstören, was ich selbst nicht verstand. Ich war nicht bereit - und vielleicht war es für dich auch bisschen die falsche Zeit.

Also war unsere Entscheidung richtig. Doch sie brennt so in meiner Haut. So ein tiefes Loch in mir, ich kann es nicht füllen und es tut mir sogar physisch weh. Hat es daran gescheitert, weil ich der Auf jeden Fall Frühstück-styp bin, aber du dir um 8 schon Pestonudeln machen wolltest? Oder lag es daran, dass ich die Currysoße vom Mci scharf fand, während du dir teure Hotsauces bestellt hast? Denkst du unsere Entscheidung war gut, weil ich deine Memes nicht alle verstand und du auf der anderen Seite keinen Grund sahst über einen Gott oder die Welt zu reden, weil die richtige Antwort uns sowieso verborgen bleibt? Mein Temperament und Enthusiasmus krachte auch oft viel zu stark auf deine Entscheidungsneutralität und Gleichgültigkeit. Stimmt doch - wir waren zwei enorm große Extremen, die nie die Mitte finden konnten. Beide so verletzt, dass die einzigen Wege, die wir gingen, uns noch weiter voneinander rissen.
So war ich in meiner hoffnungslosen Romantik dazu verdammt in dir meine ganze Liebe zu sehen, während dein Blick an mir vorbei eilte, als wäre ich nie die eine gewesen. Nie die eine - hah - wirst du überhaupt je wieder an mich mit Liebe denken? Also war unsere Entscheidung richtig. Aber warum in aller Welt fühlt sich die Wärme in deiner Hand, wenn mein Gesicht hineinfällt und die ganze Welt meins ist dann, wie ein riesen Paradox gegen unsere Entscheidung an?  Warum weiß ich wie sich Zuhause anfühlt nur weil ich den Moment eingefangen hab, wie die Sonne deinen Bart anstrahlt. Ich weiß doch wie du riechst und wie dein Lächeln schmeckt, verdammt.



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