Mittwoch, August 23

Geschichten, die enden, aber nie zu Ende gehen.

Vielleicht waren es die Augen, sage ich mir. Vielleicht war das Blau zu stark, um aufzugeben, wonach man solange doch gesucht hat. Oder waren es doch die Hände? Immer so gewöhnlich, aber doch zu untypisch, dass sie gerade noch perfekt Platz hatten, zwischen den meinen. Ich erlaube mir selbst nicht, mich an Dinge zu erinnern, die er nachts von 550 km Entfernung sagte, aber ich kann nicht mal seine Haut auf meinen Fingerspitzen vergessen und ich rufe immer wieder ab, wie mein Bauch anfing zu flattern, als er meinen Namen in jener Nacht immer und immer wiederholte wie eine Nachtigallstimme. Und ich frage mich, ob meine Ohren summen und brennen würden und ob mein Herz sich weniger wenig anfühlt, wenn ich seine Stimme nur noch einmal guten Morgen und gute Nacht sagen höre. Vielleicht war es schlussendlich doch seine Stimme, denn ich bin nicht über ihn hinweg.
Nein, ich bin nicht über ihn hinweg. Sein Name wird nicht von meinen Wänden runterkommen, egal mit welchen Namen ich ihn auch übermale. Denn er ist da, irgendwie, versteckt zwischen den "Ich hätte ihn anrufen sollen" und dem Bild, was wir hätten sein können. Er war immer schon da in einer Handvoll voller zusammengestellter Briefe, die ich selbst Poesie nannte. Und er war da, aber er war nie da und ich kann es bei Gott nicht ausstehen. Also wird die Geschichte damit enden und dennoch weitergehen, dass ich Menschen erzähle, wie ich darüber hinweg bin und sage, dass ich daran zweifle, dass es jemals wirklich Liebe war. Und dabei verschweige ich, dass wenn du je wieder zurück kommen würdest, sogar mit einem Teil von deinem Herzen in den Handflächen eines anderen Mädchen und mit einem anderen Teil in den Armen einer weiteren; ich würde dich zurücknehmen. Denn das würde ich immer. Denn es sind nicht nur deine Augen, das Meer rauscht mir gegen meinen Hafen, die Wellen lecken meine aufgestellten Haare ab und das Salzwasser bleibt an meinen Füßen hängen. Es sind nicht nur deine Hände, als du mich zum ersten Mal gehalten hast und das letzte Mal, und die Male dazwischen, wo du nicht genau wusstest, wo ich als Mensch begann und schlussendlich zwischen deinen Fingern nur ein Haufen verformbarer Sand war. Es war nicht dein Mund, der mich küsste, bis ich ein Haufen voller Asche war, du branntest Geschichten in meine Haut ein und sagtest Hymnen an meiner nackten Haut auf, ich habe vergessen, wie man meinen Namen sagt, aber deinen wusste ich genau. Es bist du. Und du weißt, was ich meine, wenn ich sage, dass ich dich liebe. Es ist so falsch, aber du fehlst mir.



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