Donnerstag, Januar 5

Horny Chicken & Super Taco.

Wir könnten uns was vorlesen. Vielleicht liegst du auf meinem Bauch und genießt wie ich tief Luft hole. Und ich frage dich was Abstinenz bedeutet zum fünften Male. Trotzdem nimmst du dir die Zeit und die Nerven mir das Wort zu erklären. Auch jetzt musste ich es bei Duden eingeben, aber es ist okay, ich weiß, du hättest gelacht und deinen Kopf leicht zurück geworfen. Wir könnten im Katzencafé stundenlang sitzen und Moritz streicheln. Vielleicht lächelst du mich dann an und verliebst dich in dieses kleine Mädchen, das eigentlich immer noch ein Kind ist, nochmal. Und du niest zwei oder auch zwanzig Mal, weil du eine Katzenallergie hast. Trotzdem bleibst du da und lässt es mir hier gefallen. Wir könnten im Prater mit den härtesten Sachen fahren. Vielleicht staunst du über mein Mut und die Interesse in meinen großen Augen. Und eigentlich sollten wir Zuckerwatte essen gehen und im Zara durchsichtige Tops anprobieren. Trotzdem hältst du meine Hand im Boomerang. Und wenn ich Mal Angst habe in der Nacht oder betrunken ins Bett falle, hältst du meine Hand und lässt mich auf deiner Brust schlafen, denn so ist es am Schönsten. Ich mein, wieso auch nicht? Da duftest du am stärksten nach Sicherheit. Versprich mir, dass du bleibst.

Dann könnten wir zusammen auf das Thrice Konzert gehen oder in Wien Foxing sehen. Außerdem hatten wir nie Sex in der Umkleidekabine und hinterließen nie Schneeengel im Tiefschnee. Wir gingen nie nackt schwimmen in einem verlassenen, arschkalten See. Sangen auch nie betrunken unsere Lieblingslieder auf dem Weg nach Hause. Schubsten uns nie in den Pool rein, mein Bikini ist nie verrutscht, du hast mich nie ausgelacht und angefasst. Wir sahen "Die Sternennacht" von Van Gogh nicht. Standen nie auf diesem Sandhaufen in Südfrankreich, deine Worte hallen noch endlos nach. Sie sind in Schönheit und voller Wünsche eingetaucht. Wir stampften nicht durch den Sand von Kalifornien. Und konnten keine Mini-Bands, die nirgendwo sonst auf der ganzen Welt auftreten, in San Diego sehen.
Ich konnte noch nicht jeden Tag meines Lebens damit anfangen, in dein Gesicht aufzuwachen. Konnte noch nicht oft genug mit dir am selben Tisch essen und mit vollem Bauch, faul fernsehen. Konnte meine Zähne nicht neben dir jeden Morgen bis zu meinem Tod putzen und mit dir nackt und nass in der Dusche stehen, oft auch in der Badewanne liegen. Ich konnte dich nicht lang genug lieben. Ich hatte nicht die Gelegenheit dir mein Alles, wie versprochen, zu geben.

Es tut mir leid.

Ich liebe dich.

Leb wohl.


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