Freitag, Dezember 9

Liebe allerbeste Freundin, du scheiß Lügnerin.

Ich wollte nicht über dich schreiben, du ekelst mich an. Aber ich höre immer wieder deinen Namen und Sachen schießen mir durch den Kopf, ich frage mich, warum ich es nicht erkannt hab.
Du hast über mich gelogen, zu jedem. Zu deinen Eltern, um dich besser darzustellen. Zu meinen Eltern, um mich weiter runterzuziehen. Zu deinen Freunden, um der Frage aus dem Weg zu gehen, warum wir nicht mehr miteinander reden. Ich werde deine Lügen nicht aufzählen, wie denn auch, sie würden über Seiten und Blätter gehen. Ich weiß nur, ich habe es nicht verdient. Ich war für dich da, bis zum Ende aller Zeiten. Selbst dann, als du mich weggestoßen hast. Selbst dann griff ich zum Telefon, um nachzufragen, ob du was brauchst. Wenn's um dich ging, kannte ich keinen Stolz, ich kannte kein Ego, ich wusste nichts vom Ich. Ich hab Sachen eingesteckt, die ich sonst nie auf mir ruhen gelassen hätt, nur weil ich dich angesehen habe, als wärst du meine kleine Schwester. Ich habe dich verteidigt, auf den Satz "Sie hat sich so verändert!" wusste ich immer was sagen, was dich immer gut darstellen ließ. Ich habe an dich geglaubt, Vertrauen eingepflanzt. Du hast mich angefleht, zu versprechen, dass wir es zusammen schaffen und dass ich nirgendwohin gehe. Ich habe mehr für deine Sorgen geweint und mir Gedanken darüber gemacht, anstatt über meine. Du warst meine beste Freundin, seit Jahren. Und ich wär auch da geblieben, für immer.
Aber jetzt ekelst du mich nur mehr an, und wenn mich je wieder irgendwer anspricht mit "Warum bist du so böse auf die Zeynep? Sie hat doch dir nichts getan!", erzähle ich einfach die Wahrheit und du kannst deine verfickten Lügen (nicht nur über mich), um Mitleid zu bekommen, selbst ausbaden.
Ich habe dich geliebt, über alles, Zeynep. Aber, fick dich.

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