Donnerstag, April 14

Für jedes Wort, so ungesagt bis heute Nacht.

Wahrscheinlich sollte ich das alles nicht laut sagen, manche Sachen sollte man am liebsten tief in uns vergraben stehen lassen und sie nie wieder öffnen, die Box von Pandora. Manche Sachen sollte man 6 Meter unter der Erde liegen lassen und mit Erde und Steinen zudecken, damit keiner mehr das sehen kann, was du einmal warst und alles angestellt hast. Aber ich fühle wie diese Geheimnisse unter meiner Haut zucken und ziehen, sie kratzen gegen die Hautwand und brennen Löcher rein. Sie durchbohren dein Leben als wäre es ein einziges Hautfetzen mit Muttermalen und Pickeln und kleinen Härchen drauf. Deswegen sollte man den Zeigefinger aufrecht auf die Lippen legen und flüstern "Pscht!". Aber manchmal, da kriechen diese Geheimnisse auch ganz alleine hervor. Sie drücken dich zurück und sich in dich hinein und alles was du nie wieder sein wolltest, ist alles was du auf einmal bist. Aber jetzt lasse ich los. Ich lasse mich los. Ich lasse uns los, es tut mir leid.
Ich wusste nie wie anfangen, mich zu entschuldigen, nach einer betrunkenen Nacht voller verschwommenen Bilder, die an meinen Lippen klebten, aber nicht im Gehirn. Ich wusste nie, wie es laut sagen, denn meine Liebe war doch so groß, sie war so riesig. Ich sah zurück, zurück in die tiefschwarzglühende Nacht, die nicht mal richtig zu Ende war und fragte mich, ob ich das war, das Mädchen, das betrog. Noch jetzt halte ich die Hand vor den Mund und beiße tief rein, um nicht los zu schreien "Was hab ich gemacht? Was hab ich gemacht?". Und ich weiß, es brach dir dein Herz, wie ich mich blenden ließ von einem Typen mit Poesie in den Adern. Und es tut mir leid, ich strich wahrscheinlich öfter über seinen Bart als deinen. Und es tut mir leid, damals sah ich ihn an als wäre er der perfekte Mann. Es tut mir leid, du hattest immer schon Recht, damals hätte ich für ihn so viel mehr getan. Es tut mir leid. (M.)
Und an einem Oktobertag, da habe ich deinen besten Freund geküsst, seine Hand lag auf meinem Arsch und ich fragte mich, was ich da tat. Ich wollte den Geschmack loswerden, der sich ansammelte, als er mir erzählt hat, wie du sie geküsst hast und mein Name dir egal war. Und ich habe dich gern geküsst, nach Monaten voller Abstand und Unterbrechen. Ich habe dich geküsst mit dem Wissen, du wolltest mir dein Herz geben, aber ich hatte es nicht nötig es anzunehmen und meins überhaupt dir zu geben. Wenn ich jetzt daran denke, wir konnten wieder im Irish Pub sitzen und uns lustig über die Sachen machen, dann tut es mir weh. Sehr sehr weh, dir Schmerzen hinzugefügt zu haben. Und ich weiß, es würde die Zeit nicht wieder zurückdrehen, aber auch an dich, es tut mir leid. Das alles war so falsch, es tut mir leid. (T.)
Ich liege in deinem Bett und sehe zu, wie du aufräumst und kochst, wie du mich einladest und ins Kino fährst. Und ich musste grinsen, als ich sagte "Allah hat mir dich gegeben, weil du mir alles gibst, was er nie geben konnte." Aber es bricht mir das Herz. Weil ich weiß, ich werde nie aufhören wegzusehen, wenn du "Ich liebe dich" sagst und ich werde es nie zurücksagen oder es nicht so meinen, ohne es zu wissen. Und ich weiß ich werde es dir irgendwann sagen müssen, dass das Leben weitergehen muss, dieses Mal ohne dass ich in deinem Bett über einen anderen weine oder in einer Bar neben dir einen anderen küsse. Dass wir weitermachen müssen ohne zusammen je wieder das sein zu wollen, was wir nie zuvor hatten. Es tut mir leid, ich werde es kaputt machen. Und Gott, es tut mir leid, du hast das größte Herz, aber ich will es nicht haben. (P.)


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