Montag, März 28

Trinken wir ein letztes Mal Jägermeister an einer Bar neben dem Kippenautomaten.

Matthias, mein einziger Held. Vielleicht bist du nun die Vergangenheit, vielleicht gehörst du jetzt in ein Kapitel, worin ich nicht mehr vorkomme und das Märchen geht aus, während wir auch auseinander gehen. Sie sagen, es ist Schicksal, ich denke daran, wie du gesagt hast, alles ist Zufall. Nun fällt es mir auch leichter an Zufälle zu glauben, ich will nicht wahr haben, dass du nicht mein Ende bist und ich will nicht glauben müssen, dass du mal jemandem gehören wirst, die nicht ich bin. Lieber Matthias, mein großer Held. Vielleicht ist das der letzte Brief, den ich an dich schreibe, vielleicht sollte ich es nun loslassen, denn es gibt eigentlich nichts mehr zum Festhalten. Und die Bücher, die ich voll schrieb mit deinem einzigen Namen, wahrscheinlich sollte ich sie wegschaffen und nicht mehr hinein weinen. Sie sagen, es wird wieder, ich denke daran, wie ich dir versprochen hab, dass nichts je wieder wird, wenn du nicht mehr bist. Vielleicht hätte ich mich dagegen entscheiden sollen, das Versprechen einzuhalten. Mein Matthias, der goldene Held. Ich sollte mich bei dir bedanken, du hast mir beigebracht aus der Ewigkeit eine Winzigkeit zu machen. Und ich weiß genau, ich sollte aufhören einzuschlafen mit Gedanken an dich, vielleicht würden die Albträume dann aufhören mich zu zerreißen. Ich denke daran, dass du Recht haben könntest, wenn du sagst, es wird nie wieder. Und ja, okay, wir haben es nicht geschafft und um ehrlich zu sein waren nicht alle Erinnerungen gut. Aber manchmal, da waren gute Zeiten. Die Liebe war gut. Ich liebte dein Zucken im Halbschlaf neben mir und träumte nie wieder ängstlich. Es sollten Sterne existieren für solch monströse Kriege wie der unsere. Man sollte Auszeichnungen vergeben und eine Menge Champagner für die Überlebenden. Ach Matthias, der Held in dem ewigen Meer. Wir sollten das Lied "After The Scripture" für ein anderes Leben aufbewahren, auch wenn du an kein anderes glaubst. Aber auch wenn ich ein Atheist wäre, würde ich an ein weiteres Leben glauben, damit auch an die Chance dich noch einmal lieben zu dürfen. Und ich wünschte ich könnte dir schwören, das nächste Mal es besser zu machen. Aber ich hab nun mal ein schwaches Herz und zu schwarze Gedanken, ich weiß nicht, ob ich es nochmal schaffe zu sterben, um dich atmen zu lassen. Mein liebster Matthias, kein Held, aber mein Mann. Du bist in meinem grauen Meer der einzige Hafen.

Ich liebe dich.


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