Mittwoch, Januar 6

Ani ohev otra, zum letzten Mal.

Und ich flüstere ich liebe dich, so leise, ich halte mir den Atem an, als hätten die Wände Ohren. Ich weiß, dass dieses Mal keine Antwort von dir zurückkommen wird, auch wenn es mich zerreißt, sie sagen, ich muss da jetzt durch. Und ich kralle mich fest, es tut mir leid, dass ich zum Loslassen nicht die Kraft hab. Ich ziehe noch so viel von dir in mich hinein, es tut mir so leid, dass ich nie gut genug oder manchmal auch einfach zu viel war. Ich hatte nie die Mut deine Hände aufzugeben, war nie stark genug, um dir meine unveröffentlichten Gedichte vorzulesen. Im Nachhinein bereue ich die Zurückhaltung, das Zu-Spät-Sein und manchmal auch noch die totale Sicherheit, es nie gewagt zu haben. Ich liege immer noch mit dir hinter meinem Körper in der Nacht, wenn der Mond zu hoch fliegt und ich kein Auge zukrieg. Ich stell mir jetzt noch vor, wie du hinter meinem Ohr nach vorn siehst, nachschaust, was ich mache, bewunderst wie gut ich es tue, obwohl ich nie die beste Poetin war. Ich verschränke meine Füße mit denen von dir und atme laut ein und aus, damit mich deine Stille nicht ersticken lässt. Weißt du noch, einmal schrieb ich, ich würde Farben hören, wenn du bei mir bist. Jetzt höre ich nur noch die ewige Stille mit dem monotonen Klang, es klingt so, als hättest du mich aufgegeben. Die Luft schmeckt nach unerwiderter Liebe und gelogenen Sätzen, die jeden Raum zwischen dir und mir noch weiter auseinander dehnen. Als würden 480 km nicht schon ausreichen. Verzeih mir, doch ich war nie gut darin zu lügen, hab nie ein schönes Wort für Leb Wohl gefunden.



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