Sonntag, November 22

Text 319.

Die besten Texte schreibt sich mit einem gebrochenen Herzen oder Enttäuschung. Ich weiß nicht welches der beiden in dem Fall zu mir passt, aber die große, tiefe Traurigkeit sitzt in mir drin und nagt an meinen Wänden, als wär ich eine Klapsmühle. Wahrscheinlich bin ich das auch, mit ganz vielen Verrücktheiten, die eher vom Schmerz ausgehen anstatt vom Alkohol, welche ja sonst auch ganz lustig wären. Ich hab einen Menschen verloren und das Wort Verlust zieht mir von Tag zu Tag ganz langsam die Haut ab. Eigentlich war er schon weg, als ich dachte die Liebe hätte Legosteine. Einfach aufeinander setzen und nichts stürzen lassen, und da hätte sie schon sein müssen, die ewige große Liebe. Ich wollte so sehr, dass das hier funktioniert. Ich habe noch so viel Zeit und es gibt noch so viele Menschen, das alles ist mir klar. Aber ich wollte der Ewigkeit meinen Namen neben seinem hinterlassen. Nun gut, es kommt nicht alles so, wie man sie gerne hätte. Vor allem, wenn man eine Krankheit hat, die eh überall einen reintritt und es dann sowieso scheißegal ist, wie oft du noch aufbaust, tja, dann lohnt es sich gar nicht mehr diese Aufbauerei. Nicht wahr? Ich weiß, dass ich unfähig bin zu lieben. Meine präzise Faszination dient der Zerstörung und dem Kampf ums Überleben. Ich zerstöre jeden, den ich berühre und jeden anderen, der mich aus Liebe berührt. Du hast gesagt, man brauche vier Jahre, um jemanden kennenzulernen und ich wollte dir klar machen, dass es sich um manche Beziehungen nicht lohnt auf das Gute in irgendeiner Wahrscheinlichkeit zu warten. Ich verstehe es selbst nicht, vielleicht wurden wir erwachsener und wuchsen somit auseinander. Ich weiß nicht, warum ich den Text gerade jetzt schreibe und nicht viel früher, aber ich unterzeichne ihn dieses Mal nicht mit meiner "gutmütigen" Liebe. Hoff es geht dir gut, da wo du ohne mich bist.



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