Sonntag, November 8

Am Fallen.

Gott, ich kann spüren, wie ich auseinander falle, in mich hineinfalle, zusammensinke, in ein immerwerdendes Loch reinfalle. Meine Haut juckt so tief auf meinem Fleisch, Schreie in meinem Kopf "Zieh mich ab!". Ich bin kurz davor zu explodieren, meine Stücke in alle Richtungen meines Zimmers zu werfen. Zu einem Nichts zu werden, das Atmen glücklicherweise aufzugeben. Und oh, meine Hände, sie kratzen an meinen Wänden, die eine stürzt nach dem anderen. Mein Atem blockt ab, ich kann das Herz schneller schlagen hören. Die Lungen verkrampfen sich, der Raum fängt sich an zu drehen.
Sing mir ein Lied vor, von den Nächten im Winter, wenn der dichte Schnee auf dunkles Haar fällt. Sing mir ein Lied vor, von den neugeborenen Blüten im Frühling, wie Füße balancieren auf dem nassen Gras. Sing mir doch ein verficktes Lied, nun, mach schon, von den kuntergrau, dunkelbunten Blättern im Herbst, die abstrakte Malerei der Natur auf dem feuchten Asphalt. Gott, komm, singe mir nur noch ein letztes Lied vor, von der brennenden Hitze der Sonne an einem Sommernachmittag, wie der Schweiß an der Haut klebt, auf Nie mehr wiedersehen!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen