Sonntag, September 20

Nie echt, aber goldwert.

Ich schreibe immer über dich, ich weiß nicht wie ich über etwas anderes schreiben kann. Ich hoffe nur kein anderer liebt mich, da du es nicht mehr tust. Um vier Uhr morgens, wenn jeder schläft, du vielleicht noch an irgendeiner Bar mit Freunden rumhängst, da kann ich dich hinter meinem Ohr atmen hören. Ich denke, ich sollte aufhören an dich zu denken und dein blaugrau kariertes Hemd zu tragen, vor allem mich selbst so fest in mich hineinzukuscheln, als wär dieser Stofffetzen deine geliebte Haut. Dein neues Notizbuch aus echtem Leder und den Blumen zwischen den Seiten - das erste Kapitel schon voll gefüllt mit Eintrittskarten, Erinnerungen und ganz vielen Wörtern. Und frag mich nicht worüber ich schreibe, wenn das einzige woran ich denken kann dein Name ist. Um ehrlich zu sein, fehlt es mir, deinen Namen auf meiner Zunge schmelzen zu hören. Ich kann ihn nicht laut werden lassen, wie schrecklich auch die Stille in meinen Ohren klingen mag. Ich kann es nicht sagen, nicht zuhören wie Buchstaben deine Umrisse in der Luft formen und zergehen, als wäre nichts gewesen, als wär nichts zwischen uns geschehen. Ich tue dich aufschreiben, dich in Worte zusammenfassen - Schmerz, Trauer und die gelogene ewige Liebe. Ich quetsche meine Gefühle für dich zwischen die Zeilen hinein, sowie du mich hineingequetscht hast zwischen Lügen und Nummern, die nie echt, aber für fast zwei Jahre Goldwert waren.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen