Samstag, Juli 11

Du passt auf mein Herz auf.

Mein Hals schnürt sich zu, ich zähle die nicht ankommenden Regentropfen auf dem Balkonfenster, wie die Kilometer zwischen uns. Das Atmen fällt mir schwer, wenn ich daran denke, wo du bist, was du tust, mit wem du es tust. Ich konnte gestern noch hören, wie dein Brustkorb sich hob und sank, jetzt ertrinke ich in der vergangenen Geschichte; du gibst mir kein Jetzt und auch keinen Morgen mehr. Noch nie war der Drang die Ketten zerreißen zu lassen und wegzulaufen so nah an meinem Körper. Noch nie machte mir etwas so sehr Angst, aber klang gleichzeitig so verlockend; wie Adrenalin durch die Nervenbahn, wie Heroin durch die Adern. Gestern schrieb ich noch deinen Namen hier rein, heute radier ich ihn aus, ohne zu wissen, was ich tue, wohin ich damit gehe. Wir hatten Pläne, nicht wahr? Süße kleine Mauern, uns zwei in der Mitte. Du hielst meine Hand und ließt mich im Kreis drehen, ich hab gelacht, jedes winzige Mal, als ich dich sah, hab ich laut gelacht. Es war nicht das kleine Atmen im Schlafzimmer, es war klar laut nach Luft schnappen. Heute ist es ein Schlirren, ein Autoreifenplatzen in der dunklen Nacht, ein Unfall, ein Meteorit kracht auf die Erde, das Auslöschen von Menschen danach. Da waren bessere Zeiten, ich konnte klarer denken, sagen, dass ich dich so fest vermisse. Im Bett am Abend, immer daran gedacht, wie du hinter mir lagst. Jetzt, gerade jetzt, stürzt das alles ein. Mein Herz platzt. Ich kann das Gefühl nicht mehr bekommen, dieses "oh, hey, komm wir leben zusammen". Ich kann dich irgendwie nicht mehr behalten, dich und all meine Macken.
Aber das schaffen wir, denn, du bist mein Held und ich für immer dein Mädchen.


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