Samstag, Februar 21

Vater, mein Held...

Ich weiß nicht wie anfangen und wenn meine Leser/innen denken, das hier könnte Poesie beinhalten, dann sollten sie lieber diesen Post überspringen. Es ist mein 300. Text hier, weit nicht die Anzahl von Texten, die ich in Wirklichkeit schrieb. Da und dort erwähnte ich dich, da und dort brach mir das Herz ein bisschen mehr, mehr als sonst immer. Es geht darum, dass du mir fehlst, oder nein, sagen wir, mir fehlt deine Rolle. Vater, das hier ist der einzige Text, in dem ich deinen Namen nicht durchstreiche; er ist der einzige, in dem ich meinen Hass auslasse. Ich schreibe hier nicht als dein Opfer, nicht als das kleine Mädchen unter deinen Händen im ewigen Wasser, hier schreibt das 4-jährige Kind mit kleinen Locken, die gerade dessen Schulter berühren, hier schreibe ich, Cagla; kein depressiver Jugendliche oder gebrochener Früherwachsener; hier spreche ich, deine Tochter.
Ein einziges Mal haben wir uns erlaubt in unseren Armen zu sinken und zu weinen, weil wir uns beide so vermissten. Ein einziges Mal hast du seitdem ich vier war wieder über meine Locken gestrichen und versprochen, dass du da bist, da bleibst, egal was kommen mag. Ich hab deinen Duft noch immer in meiner Nase, klammere mich daran fest mit einer dummen Hoffnung, die nichts zu verwirklichen scheint. Denn es wird nicht besser. Wir leben uns jeden Tag mehr auseinander, sind froh darüber uns nicht sehen zu müssen. Ich habe nie gehört, wie du gesagt hast, dass du stolz bist oder Liebe für mich empfindest. Wenn ich versuche deine Stimme zu hören, irgendwo in meinem Kopf sie hallen zu lassen, damit ich atmen kann, höre ich nur mehr, wie du schimpfst und mich niedermachst. Sogar jetzt kann ich spüren, wie meine Lungen kollabieren und ich weiß nicht, wie die Tränen zurückhalten, die mich den Text nicht zu Ende schreiben lassen wollen; schon wieder.

Ich habe mich verloren, als wir uns verloren.

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