Sonntag, Januar 25

Ich sage, ich liebe, hoff du bleibst bisschen länger.

Lass mich dir etwas über dich erzählen, Baby. Ich will mit dir am Straßenrand sitzen und die Geschwindigkeit der vorbeidüsenden Autos einschätzen. Oder auf einer Bank ganz hoch, fast schon außerhalb der Stadt ruhen, um die Stadtteile von einer anderen Perspektive zu beurteilen. Denn wenn ich sage, dieses Haus soll uns gehören, küsst du mich auf den Schlüsselbein und lachst, weil du Sachen nie so sehen kannst, wie ich es kann. Und ich beschreibe das Blau in deinen Augen und du nimmst meine Hände und bildest mit ihnen Fäuste in deinen Fäusten, küsst meinen Mund und bittest mich still zu sein, weil du solche geschmückte Worte nicht gewohnt bist. Wenn wir über den Schnee laufen, weil wir zu beschäftigt waren uns zu küssen und nun kurz davor sind, die Straßenbahn zu verpassen, kicherst du so laut in meinen Ohren, ich weiß dann nicht mehr, ob ich über die Straßen laufe, oder der Boden sich meinen Füßen wegzieht. Und dann streichelst du mir meine Haare aus dem Gesicht, so vorsichtig, als hättest du Angst, das Rot meiner Wangen mit deinen Berührungen verblassen zu lassen und ziehst meine Kapuze ins Gesicht, du siehst mich an, als wär ich das schönste Gedicht. Ich schwinge meine nassen Haare vor das Gesicht und du fährst vorsichtig mit dem Handtuch durch, lachst, weil du es komisch findest, wie ich meine Haare pflege. Oh, Baby, du lachst und alles andere bleibt stehen. Du nimmst meine Hände in deine Hände, während ich auf deinem Schoß sitze und meinen dummen Schädel auf deine Schulter lege. Du versprichst mir Sachen, während deine Lippen durch meine Haut wandern und sagst Hymnen auf, die schlussendlich in meinem schnellen Atem enden. Wenn ich weine, dann drückst du mich, wenn ich lache, lässt du los. Du siehst mich an und flüsterst, dass du mich liebst und Gott, ich komme an kein einziges Wort heran, was dir zeigen könnte, was ich fühle. Denn du legst dein Kopf auf meine Brust und schläfst weiter, während immer mehr Licht hineinströmt und du bewegst dich kaum, du atmest so laut. Dein Bart kitzelt meine Brust, deine Haare liegen in meinen Händen. Dein Brustkorb hebt und senkt sich auf meinen Körper. Und wir tanzen im ersten Stock über den kalten Boden vor dem Fenster, die Vorhänge nicht zugezogen, ich kichere, weil du durcheinander kommst, dann presst du mich auf dich und küsst meinen kleinen Kopf. Du bist so schön und ich bin so klein. Du bist so groß und ich so hässlich. Bei dir klopfen Herze schneller, bei mir bleiben sie alle still. Du zauberst Lächeln in jedes Gesicht, ich sehe nur Trauer und Leere in den Augen deren. Ich sage, ich liebe, hoff, du bleibst ein bisschen länger.



2 Kommentare:

  1. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie gut du mit Wörtern umgehen kannst! Deine Sprache ist unglaublich und es ist schön das zu lesen, was du schreibst, auch wenn es oft sehr traurig ist. Ich hoffe dass es dir gut geht und dass wir uns bald wieder sehen! :) liebe grüße vom Ende der Welt ;)
    Ps: vielleicht weißt du wer ich bin und denkst ab und zu auch mal an mich ;)

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    1. Das zu hören ist so schön. Überhaupt zu hören, dass meine Texte gemocht werden, ist wirklich sehr schön.
      Ich glaube, ich weiß, wer du bist und wenn du sie bist, dann will ich dass du weißt, dass du mir fehlst, dass du uns allen fehlst.
      Liebe an dich!

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