Montag, November 10

Sonntagsmorgen.

Ich will, dass du mitgehst, wenn die Welt sich dreht, verschwommene Lichter am Horizont, ein letztes Mal Alkohol, der den Hals runterbrennt. Gelächter, die die Nacht erhellen, wie viele Risse hat ein Herzsprung; gehe ich unter, wenn ich falle; sinke ich tiefer, wenn ich loslasse? Tanzt du mit, wenn der Bass meine Seele fickt, nimmst du mich in den Arm, wenn die Welt auf mich zerspringt? Wenn meine Wörter sich verketten und unendliche sinnlose Sätze bilden, hörst du mir trotzdem zu; wirst du neben meiner Samstagnacht, auch mein Sonntagsmorgen?
Und ich schreie dich dann an; los, los, los, wir kommen zu spät, die Nacht ist schon dran. Und vielleicht drehst du dich zu mir, ziehst mich am Arm, küsst mich in der ewigen Nacht und wir kichern, während wir den Gehsteig entlang gehen, vielleicht Wodka in der Hand, vielleicht auch Whiskey, so wie du es magst. Und wir erzählen uns kurze Geschichten, die wegen unserer Betrunkenheit uns die ganze Zeit wegnehmen. Und am Ende der Nacht stehen wir vielleicht zusammen nackt in der Dusche, mein Gesicht auf deiner Brust, verschmierte Schminke. Da und dort Blutergüsse, die dein Mund so schön reinbrannte und ich kichere immer noch, weil sich die Welt dreht und ich weiß, dass du dieses Mal mitgehst.
Aber das tust du nicht, weil ich nicht dein Sonntagsmorgen bin.


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