Dienstag, Juli 8

Das stille, unendliche Wasser.

Wir fahren in die Türkei, dahin, wo meine schlimmsten Albträume wahr wurden. Sogar der Name von diesem Land kratzt mir die Haut auf. Das Wort tut auf der Zunge weh und schmerzt in der Brust so tief. 31. Oktober ist nichts gegen diesen Tag, dieser Tag, an dem ich zum allerletzten Mal mit all meiner Kindheit und Unschuld starb. Weiß noch die kunterbunte Lichter im Park, die Menschenmenge, die uns umgab. Die Musik so laut, dass mein Herzschlag noch mittanzen konnte, aber, dass sie keine Unterhaltung störte. Der Rock, den ich anhatte, schwarze Leggins und dieses schwarze Top, Haare frei im Wind. Zu viert waren wir. Vier Menschen, alle verschieden, alle das gleiche Blut. Wär hätte gedacht, dass der Tag so endet? Weiß noch, diesen Jungen, der blöd redete, Menschensammlung, Schlägerei. Und dann alles so plötzlich. Heimfahrt. Ihr Lächeln, das letzte Schöne an dem Tag. Die erste Tür. Das Treppenhaus. Zweite Tür. Die Decke über dem Kopf. "Weck mich nicht auf, bitte." Hände. Auto. Die Nacht. Das stille, unendliche Wasser.
Ich weiß nicht, ob das Wasser jemals so nah an meinem Körper gewesen war und ob die Nacht mir jemals so sehr Angst gamacht hatte. Oder jemals wieder es tun könnte. Wir fahren in die Türkei, dahin, wo meine schlimmsten Albträume wahr wurden. Komm ich da je wieder lebendig raus?


2 Kommentare:

  1. Ich wünsche dir, dass du in der Türkei gut klar kommst. Du schaffst das. Liebe an dich x

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