Mittwoch, Juni 11

Ich bitte meine eigenen Gedanken, dass sie die Klappe halten.

Und dann brechen wir. Wir brechen, weil die Zeit dafür kam oder weil Worte sich wie Scherben in das Fleisch ritzen. Wir brechen, weil nichts in der Welt uns die Möglichkeit gibt, jetzt und hier ganz zu bleiben. Es ist 01:00. Es fällt mir schwer zu schlafen. Es fällt mir generell schwer, die Augen zu zu machen. Die Stimmen im Kopf geben keine Ruh. Meine Gedanken sind so laut, sie klopfen gegen meinen Schädel, als wäre das eine Scheibe, bereit rauszuströmen, sobald ich die Tür öffne. Und eigentlich, sollte ich sie rauslassen, weil es im Moment eh keinen interessiert, was ich sage oder denke oder tue oder fühle oder sonst was. Ich bin ich und das ist mein Problem, ich zu sein. Eigentlich hat das alles oben gar keinen Zusammenhang, ich setze einfach Sätze hintereinander, die diesem Chaos in meinem Kopf entkommen sind. Ich will trinken, mich betrinken. Ich vermisse das lauwarme Gefühl, dieses Kitzeln auf der Haut, als würde die Wärme sagen, Komm, ich beschütz dich. Ich vermisse das Lachen ohne Grund, diese Okaysein, als wäre diese Welt, dieses Leben nicht passiert. Ich vermisse dieses angenehme Gefühl spät in der Nacht in das Bett zu fallen und mit Alkohol im Blut sofort einzuschlafen. Nie wieder in der Nacht aufzuwachen. Ich vermisse einfach diesen Zustand, den ich eben vermisse. Ich hab Sehnsucht wieder nach der Fremden. Will loslaufen. Ich bin so blöd. Wie ich von Sache zu Sache überspringe. Ich bin so blöd. Ich würde gerne sterben. Und der Aufsatz ist scheiße, weil meine Worte scheiße sind. Meine Worte sind scheiße, weil mein Mund scheiße ist. Mein Mund ist scheiße, weil ich scheiße bin. Ich weiß es. Du musst mich nicht daran erinnern. Du auch nicht, Kopf. Und du erst recht nicht, Herz. Bitte. Seid einfach still.



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