Sonntag, April 13

Nah an der Grenze.

Gestern fand ich mich nah an der Grenze.
Richtig nah an der Grenze.
Ich fing an Freunde von meiner Umgebung rauszutreten,
Menschen zu beschuldigen,
mich über die kleinsten Sachen zu ärgern.

Ich brauchte jemanden, dem ich die Schuld geben konnte,
ich hätte ihn beschuldigen können,
stattdessen habe ich die Schuld an mich gerichtet.
Ich hasste mich.
Ich fing an meine Moral in Frage zu stellen.
War da wirklich ein Gott?
Und liebte er mich eigentlich überhaupt?
Machte er sich noch Sorgen?

All diese Fragen.
Ich wusste die dazugehörigen Antworten.
Gott liebte mich.
Dennoch fühlte ich mich leer.
Also stand ich am Bahnhof und hörte wie der Zug sich näherte.
Ich ging über die gelbe Linie, bereit zu springen.
Bereit zu sterben.
Wegen diesem Schmerz in meinem Herzen.

Aber wenn ich es getan hätte,
was wäre dann aus mir geworden?
Ich wäre auf jeden Fall in der Hölle gelandet.
Und irgendwie war ich davon gerettet.
Der Grund, warum ich nicht vor diesem Zug sprang, war nur, weil ich wusste, dass mich dann keiner mehr retten konnte..

Aber jetzt, sitzte ich daheim vor dem Laptop und schreibe das und bereue es nicht getan zu haben,
weil ich jetzt noch einen weiteren Tag leben muss.


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