Sonntag, Dezember 22

Ein Lied von Milliarden von Toten.

Ich habe so viel zu erzählen. Und doch weiß ich nicht was. Ich übergehe mit Hass. Ich hasse mich, Gott, wie ich es tue.

Noch nie war ich dem Tod so nahe. Jede Sekunde, ein Augenblick des Todes, des Selbstmordes. Die Augen werden in eine graue Welt aufgeschlagen und sie schließen sich, mit dem Gebet nie wieder aufzuwachen. Eine Nachricht von ihm, die brennende Kerze in der Dunkelheit. Sie fackelt so schwach. Drei Worte in die Schwärze gesagt, bedeutungslos hängen sie an der Wand. Gelogen, die Liebe nie gekannt. Der Wille einen Menschen da zu halten, wie stark kann die Überzeugungskraft von einem Mann sein? Und doch berührt die Klinge die Haut. Bilder werden reingeritzt, die keinen Platz mehr auf der Seele haben. Das Blut, ein Zeichen für das Leben. Lebendig sein, zerrissen wie ein Haufen Papier. Blut ist Leben, Blut ist Wut. So tötet man einen Geliebten, in einem Meer voller Röte verschwinden. Wo ist dein Blau, versteckt rundum die Pupillen, Nachtshimmel, ein Hand voller Sterne, so viel wie die Menschenmenge. Nässe im Gesicht, ein kleines Kind weint wieder. Herzen brechen leise, übersehbar wie im Sand eine Nadel. Niedergeschriebene Worte, unausgesprochene Sätze. Zersplitterte Träume, davon aufgeschnittene Füße. Der Weg zu lang, das Leben zu breit. Wer weiß noch, was 20qm zu bedeuten hat? Der Spiegel zeigt das Monster, so schön und so schlank. Die Perfektion in dessen Händen, es legt sie mir um die Oberschenkel und Handgelenke. Es lässt seinen Namen zurück, wie das Blut in der Badewanne. Schwarze Augen hat es, ein Loch ohne Ende. Man kann desses Rippen sehen, Wintermädchen mit schwarzen Locken. Kälte in den Fingern, eisig wie das Herz. Das Lied von Milliarden von Toten, ich bin willkommen. Nur noch ein Augenblick, die Welt dreht sich. Nur noch ein Atemzug, die Tür des Lebens schließt sich.



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