Mittwoch, Oktober 16

537 km, 4 Stunden und 58 Minuten

Ich habe diesen Text x-Mal geschrieben, x-Mal verworfen, nie die richtigen Worte gefunden. Auch jetzt ist er nicht gut genug für deinen Namen, dennoch muss ich über dich schreiben. Auch wenn ich nicht weiß, wie ich dich beschreiben soll oder das Gefühl, das du mir gibst definieren, dennoch muss das hier geschrieben werden.

Du sagst, du denkst, ein Grund, warum du mich so magst. Auch, wenn ich das alles gerne ändern würde, auch wenn ich gern so ein Yolo-Swag-Kind wär, das noch keine Ahnung von der wirklichen Welt hat. Ein Mädchen, das nicht den winzigsten Schimmer hat, was da draußen abgeht, was das Leben noch für Überraschungen für sie hat. Weißt du, du lässt mich mich sogar fast so akzeptieren, wie ich bin, weil du genau diese Seiten in mir magst, die ich hasse. Du sagst, du seist traurig, weil ich mein Fleisch aufschneide, dennoch findest du mich schön und diese Narben ändern nichts daran. Auch wenn du sie kennst, die dunklsten Geheimnisse, du siehst mich nicht so an, als würde ich nur aus ihnen bestehen. Du siehst weiter, du siehst das letzte Schöne in mir, auch wenn es irgendwo ganz klein versteckt ist. Du bist mein Zuhause, oft gesagt, ja. Dennoch wiederhole ich es, du bist dieser Ort, an dem ich mich wohl fühle. Ich bin bei dir völlig angekommen und abgeschlossen, abgeschlossen mit all meiner Vergangenheit. Bei dir fühle ich mich, als wäre ich ein anderer Mensch, so gut einfach. Ich war nie gut genug in meinem Leben, das hab ich dir auch schon gesagt. Das hat man mir so stark eingeredet und ich habe das Gefühl so oft gehabt, dass ich komplett der Meinung bin. Dennoch fühle ich mich bei dir gut. Nicht perfekt, nicht wunderschön, sondern einfach nur, ja, einfach nur gut. Und das reicht schon, das reicht vollkommen.
Und diese 537 km, die sich wie eine Mauer zwischen uns aufgebaut hat, und diese 4 Stunden und 58 Minuten, der Weg zur Unendlichkeit, trotz all dem, liebe ich dich. Ja, ich liebe dich.

Ich liebe das Meer in deinen Augen oder den Himmel. Wie sich die Stadt darin spiegelt, so klar, wie ein windloses Meer oder ein wolkenloser Himmer eben. Und du bist so groß in meinen Augen, dass der Platz in meinem Herzen nicht einmal für deinen Namen reicht. Es geht über, über mit meinen winzigen Erinnerungen an dich. Es geht über mit deinem Lächeln oder mit dem Gefühl, wie du deine Hände auf meine Haut legst, wenn wir wieder einmal mit der Rolltreppe fahren. Mein Herz kocht und sprudelt und zerspringt vor Liebe, vor so viel Liebe zu dir. Und auch wenn uns diese 537 km, die sich wie unbrechbare Glasscheiben zwischen uns aufgebaut hat, und die 4 Stunden 58 Minuten, ein Zeitintervall wie die Ewigkeit, uns zu trennen versucht, du bist da. Genau da fühle ich dich, da wo die Erinnerungen sind. Da, wo dein Lächeln versteckt ist. In einem blutroten Ding auf der linken Hälfte der Brust, es wartet darauf, dass ich dich umarme und dein Herz die Leere auf der rechten Seite füllt. Und ob 20qm für Träumen ausreichen? Für mich reicht auch nur der Platz in deinen Armen.

Doch ich habe so Angst, dass du auch gehst. Dich würde ich nicht ertragen können. Du hast mich dazugebracht, mich zu mögen, auch wenn es nicht mehr als nur eine einzige Sekunde dauerte. Ich mochte mich, weil ich das Mädchen war, das du mochtest. Und ich habe so Angst, dass du vorbeigehst. Dass ich irgendwann mal aufwache und du nicht mehr da bist, zwischen meinen Gedanken... zwischen meinen Gefühlen. Denn wenn ich die Augen schließe, sehe ich dich. Wenn es eine kurze Zeit ruhig um mich herum wird, höre ich deine Stimme. Wenn ich nach Luft holen will, ist dein Geruch, das erste, was mir entgegen kommt. Und dann fällt mir alles andere ein. Dein liebevolles Lächeln, das Meer in deinen Augen. Ohne dich, Junge, ist selbst mein Bestes miserabel. Weißt du, ich habe einfach so Angst, dass du eines Tages aufwachst, meine Makel und Unvollkommenheiten entdeckst, die du davor nicht gesehen hast. Oder einfach eine andere in dein Leben hereinspaziert kommt, die besser ist. Denn es ist nicht schwer. Mich zu ersetzen ist eigentlich so leicht und genau deswegen fürchte ich mich. Genau deswegen macht es mir Angst, dich jeden Tag noch mehr zu lieben. Was, wenn du eines Tages aufwachst und das findest, wonach du gesucht hast und ich das nicht bin? Und ich kann dich nicht zwingen, da zu bleiben. Denn da sind 537 km, 4 Stunden und 58 Minuten zwischen uns. Ich kann nicht darum betteln, dich mein ganzes Leben lang zu behalten. Denn da sind 537 km, 4 Stunden und 58 Minuten zwischen uns. Dennoch habe ich zwei Wünsche. 1. Lass das Wirklichkeit werden. 2. Lass das nie enden. Obwohl da 537 km, 4 Stunden und 58 Minuten zwischen uns sind.

Deine Augen sind mein Paradies auf Erden. Manchmal dauert ja die Ewigkeit sogar nur eine einzige Sekunde, meine Ewigkeit war die Zeit mit dir. Du hast mir wieder gezeigt, wie Freude sich anfühlt. Wie es ist, sich gut zu fühlen. Ich kann nicht danke sagen, denn ich weiß, ein einziges Wort könnte nicht reichen. Ich habe auch nicht viel, was ich hergeben könnte. Und die Liebe, die ich habe, die geht vielleicht nicht bis zum Mond und wieder zurück, aber sie kennt nur deinen Namen. Du bist mein Glück. Und ich könnte noch tausend Sachen schreiben und hätte noch gar nichts gesagt. Du bist meine ganze Welt, auch wenn du es nicht richtig findest, auch wenn es falsch ist, ich hoffe, es bleibt so. Und ja, ich liebe dich.

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