Freitag, September 27

Tagebuch einer Ritzerin, 27.09.2013

Und ich stieg in die Dusche. Augenblicklich berührte das heiße Wasser meine Schultern und tropfte meiner Brust entlang. Die Klinge in der Hand, starrte ich auf meinem Handgelenk. Letzten Winter, der letzte Schnitt. Es war so ewig lang her, seit ich keine Linien mehr an den Armen durchzog. So holte ich tief Luft und schnitt hinein. Irgendwie hatte ich es vermisst, weißt du... Ich hatte vermisst, dass das Blut so schnell hinausfloss und hinunterrannte. Am Bein ging das irgendwie anders, irgendwie langsamer. Und die erste Träne tropfte, die Träne, die ich seit Stunden versuchte zurückzuhalten, nun berührte sie meine Wange. Ich biss auf die Lippen, die auch gleich anfingen zu bluten. Und da war dieser Geruch wieder da, als hätte ich den Mund voll mit Kupfermünzen. Ich könnte sie nicht runterschlucken und genauso wenig rausspucken.
Warum gerade dieser Tag?
Ich kann es nicht sagen. Vielleicht wegen der Situation zu Hause, die ganzen Schreie, ich höre sie sogar in meinen Träumen. Oder dieses Textdokument "askglsaföh.". Nur aus Neugierde, sogar mit kopfschütteln und der Frage Was zum Teufel könnte ich so genannt haben? klickte ich darauf. Und da war unsere Unterhaltung. Mit seinem Namen schmückte sich jede 5. Zeile und danach kamen seine Sätze, gefolgt von meinen Antworten. Ganz ehrlich? Ich bin heute darauf gekommen, dass er mir doch fehlt. Und wie er das tut.

Und ich habe heute angefangen, mich noch mehr zu hassen. Tag für Tag. Ich will es nicht mehr. Ich bin krank und nur der Gedanke daran, nie wieder normal zu werden, kränkt mich noch mehr. Ich will die Augen schließen und nie wieder aufwachen. Für immer & ewig wegträumen. Ich weiß, ich werde es nie schaffen irgendwann wieder glücklich zu werden.


16 Kommentare:

  1. Wenn man etwas verdrängt was einen echt glücklich gemacht hat dann kommt es nach ner Zeit viel intensiver zurück. Und man vergisst einen den man echt liebt nicht, egal was man tut.

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    1. Dann hat er mich schon längst vergessen, weil er mich nie geliebt hat. Auch gut.

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    2. Ich finde nicht das er dich nicht geliebt hat. Du hast ja mal vor paar monaten einen Blog damit geschrieben das er mit dir etwas mit XXXLutz plant und etwas malen oder sowas in der Art. Bin mir jetzt nicht ganz sicher. Und wenn ein Junge mit dir nicht nur übers ficken denkt dann solltest du die zweimal überlegen ob er dich nicht liebt oder nicht.

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    3. Kennst du das, wenn in einem alles nur gelogen ist? Nur vorgetäuscht? Ich kenne es, ich kenne es bei ihm. Auch wenn du es mir nicht glaubst, ich habe seine echte Seite gesehen.

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    4. Und wie schaut diese Seite aus?

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    5. Schwarz. Schwarz & grausam.

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  2. Du hast dich echt wieder geritzt? Sagen deine Eltern garnichts dazu? Sind sie blind das sie diese ganzen Narben an deinem Körper nicht sehen? Lass dir endlich helfen und bleib nicht so stur !

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    1. Ja, ich hab mich wieder am Arm geritzt. Ich bin unsichtbar zu Hause. Ich war es & ich werde es einfach bleiben und meine Narben können nichts daran ändern. Von wem? Von einer Familie, die sich wünscht, dass ich tot wäre. Klingt das in deinen Ohren nicht genauso lächerlich, wie in meinen?

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  3. Schreib amal eppas über euren jetzigen stand mit IHM. Jeden interessiert euer Liebesleben mehr ala die Ritzaktionen von dir. Musste mal gesagt werden.

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    1. Dann verzieh dich, weil diesen Jungen wirds nicht mehr auf meiner Seite geben.

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    2. Wieso wirds ihn nicht mehr geben? Hast wieder einen neuen?

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    3. Weil ich es satt habe, wegen so einem Arschloch rumzuweinen.

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  4. Warum hast du überhaupt versucht die Ritzspuren am Arm zu verstecken? In deiner Familie ist es ihnen vielleicht egal, aber deine Freunde & Freundinnen wissen es doch sicher, oder? Und sie versuchen dir doch bestimmt zu helfen, oder? Hilfe anzunehmen ist keine Schwäche!! Es ist eine Stärke! Nimm es an!! Wenn du jemanden deine schlimme Situation (warum du dich ritzt, warum du denkst ein Nichts zu sein, etc..) anvertraust, fühlst du dich bestimmt besser...außer es gibt diese Situation nicht..?? Obwohl ich persönlich das nicht glaube..

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    1. Ich will keine Hilfe. Weil die Hilfe alles schlimmer machen würde.
      Und danke.

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    2. Hast du es denn schon versucht??

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    3. Ich glaube genau das ist das Problem, genau das, dass ich es schon versucht habe. Vielleicht habe ich die falschen Menschen ausgesucht, aber dennoch habe ich es versucht.

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