Sonntag, September 8

Schule & Geburtstag.

Ich hab das Gefühl zu kotzen. Schule. Das Wort klingt so ewig weit weg, als würde es keinen Sinn mehr ausmachen. "Und, freust du dich schon auf die Schule?" "Schau ich wirklich so aus?" "Du schaust blass aus, aufgeregt, was?" Ich musste lachen. Aufgeregt, hah. Mir war einfach nur kotzübel. Geburtstag und Schule am selben Tag. Ich habe grad davor ausgesucht, was ich anziehen würde. Und ich lackiere mir gerade die Finger. Keine Ahnung warum ich mich versuche hübsch zu machen. Ich probiere etwas zu erreichen, was nie da sein wird und kann. Ich werde blass ausschauen, mit Augenringe, das verblassende Lächeln im Gesicht. Alles Gute! Ich werde diesen Satz den ganzen Tag lang hören. Sie werden mich drücken und auf die Wangen küssen. Sagen, dass sie mich vermisst haben. Manche werden unauffällig nach meinen Narben sehen. Ätsch pätsch, im Sommer trage ich keine Narben auf den Armen., werde ich mir denken. Ich werde lachen, durchgehend. Reden, so oft wie möglich die Meinung äußern. Bis ich wieder im Bus sitze und die neulich grau gewordene Welt sich wieder in der Dunkelheit verliert. Dann werde ich da stehen mit meinem Lieblingskuchen auf dem Tisch. Drei Gesichter werden mich beobachten. "Wünsch dir was!" Den Tod. Ich werde die Kerzen stärker ausblasen wie je zuvor. Mit voller Kraft, als wäre das, das letzte, was ich noch machen könnte. Ich wollte nicht feiern. Mir ist der Kuchen sogar zu viel.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen