Retrouvailles.

Es war kein Traum. Ich stand wirklich da, direkt vor dir und hab dich angelächelt. Wir haben nur zu zweit den Himmel über uns geteilt, die Straßen und die Menschen auf der anderen Seite des Hauses vergessen. Wir teilten diesen Moment und den feuchten Wind, der zuerst durch meine Haare wehte und dann dein Gesicht berührte. Ich habe mich immer gefragt, warum wir kein Lied hatten, aber wir hatten immer schon eines. Unser Lied war die Stille, die Stille, wenn du lächeltest. Und da war es schon wieder. Dann war für ein paar Sekunden alles egal und die Null war nicht ich, sondern bloß eine Zahl. Ich hatte deinen Geruch in der Nase und ich vermisste ihn auf meiner Haut, wie ich früher nach Hause ging und nach dir roch. Und die Welt blieb stehen, indem wir uns festhielten. Doch ich schob dich weg, ich hatte so Angst mich wieder daran zu gewöhnen und dich danach wieder zu verlieren. Ich sagte, mir würde dein Parfum nicht gefallen, doch am liebsten hätte ich deinen Geruch jahrelang in meiner Nase. Und ich fing einfach an loszureden, damit du nichts sagen könntest. Ich erzählte dir mein Traumhaus, obwohl es überhaupt nicht dazu passte. Ich genoss deine Stille, obwohl ich lieber deine Stimme hörte. Aber die Angst ließ mich nicht, die Angst, dass du etwas Schlechtes sagen könntest. Und als ich gehen musste, wünschte ich mir, du würdest nach meinen Handgelenken oder Schultern bzw. nach meinem Hals nachsehen. Du würdest die Narben küssen, so wie früher. Ich wünschte du hättest mich gefragt, ob es mir gut ging, obowhl du wusstest, dass ich Ja sagen würde. Es wäre mir egal gewesen, ob du an meine Antwort geglaubt hättest oder nicht. Aber es war mir etwas Wert gewesen, dass du danach gefragt hättest. Ach, und noch was; war schön, dich wieder zu sehen.