Das Monster lacht.

Es flüstert mir zu. Hast du Angst? Ich schüttele den Kopf, ich habe keine Angst. Der Wind weht durch meine Haare, Sonne berührt mein Gesicht und meine Hände zittern. Tränen laufen meine Wangen hinunter und verfärben sich bei meinen aufgeplatzten Lippen rot. Ich senke den Kopf nach unten und lege ihn auf die Knie. Ich könnte meine Brust aufschneiden und mein Herz rausreißen, nur um das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, loszuwerden. Ich könnte mir einen Kugel durch das Gehirn abfeuern, nur damit meine Kopfschmerzen endlich aufhören. Ich zerbreche und keiner sieht es. Keiner kennt mich. Keiner weiß, was mit mir los ist. Keiner hat eine Ahnung, was mir passiert ist. Und dennoch schieben sie alles auf mich. Dennoch bin ich nie gut genug. Ich sterbe daran. Ich zerspittere. Ich zerbreche in solch kleine Stücke, dass sie mikroskopisch klein wirken, unmöglich wieder zusammenzusetzten. Das weiß mein Monster. Es weiß, dass es mich so schnell wie möglich aus alldem hier retten muss. Es legt mir die Klingen in die Hände. Es flüstert mir wieder zu. Sie brauchen dich nicht. Es hat Recht. Keiner braucht mich. Ich bin Nichts. Nutzlos und überflüssig. Ich bin nie gut genug. Schuldig und falsch. Das Monster hat so Recht. Ich schaue hoch, meine Arme tun mir weh. Überall Blutergüsse. Überall Prellungen. Sie sind so hässlich. So verdammt hässlich. Sekundenschnell nehme ich die Klinge in die Hand und bohre sie in die Prellungen hinein. Ich schreie los, nicht, weil es weh tut, sondern vor so viel Wut. Blut spritzt in mein Gesicht. Ich schreie noch lauter. Ich ersticke daran. Ich stehe auf, schlage mit den Händen gegen die Wände, sie platzen auf, Tränen schießen mir vor Schmerzen in die Augen. Ich trete mit dem ganzen Körper dagegen, noch einmal und noch einmal. Die Rippen schmerzen, die Arme tun weh. Mein Zimmer schaut aus wie ein Schlachtfeld. Das Monster lacht. Es lebt von meinen Schmerzen. Und wenn es mich heute töten sollte, werde ich bereit sein zu sterben.