She's lost control.

Ich drehe durch. Mit allem, was ich habe. Oder was ich nicht habe. Ich drehe durch. Ich verliere mich. Nachts, im Bett. In der Früh, im Bad. Zu Mittags, wenn Teller brechen. Immer, wenn ich alleine bin. Ich zittere zu oft. Schwitze, wenn es anderen zu kalt ist. Und erfriere, obwohl es sehr heiß ist. Irgendetwas läuft mit mir falsch. Ich bin andauernd krank. Habe entweder Fieber, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen. Oder ich fühle mich todmüde und kann nicht aus dem Bett. Oder mir ist kotzübel bzw. schwindelig. Ich überlege mir wirklich, ob ich nicht zum Psychologen gehen soll. Dieses Gefühl im Bauch und die Stimmen im Kopf machen mich fertig. Ich will das nicht mehr, ich will das alles nicht mehr. Ich fühle mich in dieser Haut, in diesem Körper, als würde er nicht mir gehören. Ich habe die Kontrolle darüber verloren. Die Gedanken nehmen ihren eigenen Weg. Ich habe nicht die Kontrolle darüber, was ich über mich denke. Meine Hände, sie fühlen sich so kalt an, ich hätte Angst davor sie zu berühren, wenn ich ein anderer war. Vielleicht haben sie auch Angst. Vielleicht geht jeder deswegen. Meine Hände lassen Spuren auf meinem Körper, an den Handgelenken, oder Beinen, sogar am Hals wollten sie es schon einmal und meine Gedanken, meine Gefühle, sie wollten es zulassen. Sie lassen Spuren zurück, die als Erinnerungen bleiben, die mich immer daran erinnern, wie sehr ich mich eigentlich hasse. Ich konnte einfach so losheulen. Mir kommt vor, die Welt ist stehen geblieben, genau in diesem Moment, in dem ich mich hasse und die Kontrolle verliere. Immer und immer wieder spüre ich es. Taten ändern sich, das Datum ändert sich, Menschen ändern sich, aber die Gefühle und die Gedanken bleiben immer gleich. Nachts, genau da, genau da, wenn ich mich verliere, dieser Moment scheint nicht zu vergehen. Für jeden war ich die Falsche, die die immer die falschen Entscheidungen traf, aber nun ist mir klar geworden, wie sie alle Recht haben. Und ich habe angefangen mich mehr zu hassen.