Donnerstag, Mai 2

Ich treffe die richtigen Worte nicht.

Manchmal komme ich einfach mit dem Gedanken, dass alles wieder besser werden konnte, nicht klar. Weil ich einfach zu gut weiß, dass es gelogen ist. Menschen geben dir das Gefühl, dass du wichtig bist oder dass sie dich brauchen. Aber du weißt ganz genau; eigentlich sind sie die ganze Zeit damit beschäftigt sich selber aus der Scheiße zu retten. Und das du irgendjemandem wichtiger sein kannst als er selbst? Nun ja, wir wissen beide, dass diese Möglichkeit nicht mehr da ist und wenn auch, du würdest sie eh nur ablehnen, also vergessen wir diese Frage.
Ich bin ganz schön verlassen. Und der Gedanke mit mir alleine zu sein macht mir Angst. Nur ich alleine weiß wozu ich fähig bin und genau das macht mir Angst.
Ich finde es auch komisch, dass ich eigentlich so viel zum Sagen habe, ich gehe schon über mit Wörtern, dennoch kann ich nie die richtigen Worte treffen, um zu beschreiben wie ich mich fühle.
Wenn man mich zum Beispiel über den Himmel fragen würde. Ich könnte sagen, dass er blau ist. Aber wie ich ihn wirklich sehe, wie er sich unendlich breit vor meinen Augen macht oder wie er eigentlich voller Farben ist und voller Hoffnungen, kann ich nicht zum Ausdruck bringen.
Oder das Meer. Ich könnte sagen, dass es groß ist. Aber wie rießig es vor meinen Augen wird und wie bedeutungslos ich mich fühle, wenn ich vor ihm stehe, kann ich nicht erklären.
Oder Blumen. Ich könnte sagen, dass sie schön sind oder gut riechen. Aber ich könnte nie das Gefühl erzählen, wie es ist, mitten in einem Blumenfeld zu stehen und von Tausenden von Blumen umgeben zu sein. Wie man sich so frei und so wild fühlt. Oder wie man sich in dieser Perfektion verliert, darin ertrinkt. Ich könnte es nie erzählen.
Oder Zigaretten.
Obwohl ich nicht rauche, faszinieren sie mich. Sie erinnern mich an Menschen. Wie sie in Minuten zu Ende gehen. Unmöglich sich fortzubewegen, weil ein anderer eingebildet genug war, ihn auszulöschen.
Oder Musik.
Ganz ehrlich, was will man mehr? Die Musik ist Alles. Ich lernte sie als eine Schutzmauer zu verwenden. Kopfhörer rein und wie sagt man so schön; Welt aus. Die Menschen gehen an mir vorbei. Manche sagen was, ich zeige auf meine Ohren. Manche gehen weiter, andere wollen mir die Kopfhörer aus den Ohren reißen. Nur das eines klar ist: Wenn ich sie nicht selbst abnehme, bedeutet das, ich hab ein schlechter Tag; Musik ist mir gerade wichtiger als dein Gemurmel; mir geht's beschissen oder geh weiter, sonst brich ich dir die Nase. Ich hoffe, die Nachricht ist angekommen.

Nun, ich wollte eigentlich darüber schreiben, was ich gerade fühle. Ich will euch aber ja nicht so langweilen. Der Text ist schon lang genug. Kurz gesagt: Ich gehe kaputt. Und es ist schrecklich zu fühlen, wie ich zerbreche.

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