Mittwoch, Mai 15

Ein anderes Buch, wie ein anderes Leben.

Ich saß da, den Kopf zwischen die Beine. An den Knien war meine Jeans schon ganz nass, ich hasste es zu weinen. Ich hob mein Kopf hoch, schlug ihn gegen die Wand, die hinter mir war. Ich wusste nicht wohin, oder was tun. Ich konnte weder aufstehen, noch ein Laut von mir geben. Ich war so zerstört, so kaputt, dass ich nicht mal aufstehen konnte, um mir zu geben, was ich brauchte. Ich saß einfach da. Unglücklich. Unverstanden. Alleine. Ich fühlte nichts und genau das tat weh. Ich war so weg und lebte komplett in einer Traumwelt, dass ich meine Rolle hier vergaß. Ich fühlte mich so gestorben. Ich fühlte mich irgendwie vollendet und abgeschlossen. Als hätte ich nichts mehr zu tun. Als wäre alles schon erledigt auf dieser Welt. Als müsste ich jetzt sie verlassen, damit ich mich nicht weiter so gestorben fühlte.
Ich sah mich um, nichts war da, gar nichts, was mich ablenkte. Ich war einfach so gewohnt daran, da zu sein. Ich wusste einfach alles ein und auswendig in meinem Leben. Und es fühlte sich an, als wäre nichts mehr übrig, das ich betrachten konnte, welches mich intressieren konnte. Ich war einfach fertig mit dieser ganzen Sache im Leben.
Es gab keine Strichpunkte mehr. Es gab nur Punkte. Sätze wurden fertig geschrieben. Man hatte ausgedruckt, was man musste. Ich hatte ausgedruckt, was ich wollte. Nun war dieses Kapitel auch schon voll und ein anderes Buch schien zu Ende zu gehen.
Ein anderes Buch, wie ein anderes Leben.


Ich schließe die Augen und träume mich davon, weil mein Tod beginnt wieder von vorn.

4 Kommentare:

  1. Ich verstehe dein allein sein nicht, du hast einen wunderbaren freund und noch dazu viele freundinnen die immer gerne etwas mit dir unternehmen möchten! Wenn du die wand, die dich umgibt, niederreißt, wirst du erkennen dass du niemals alleine bist!!
    Kompliment übrigens zu diesem super beitrag ;DD

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    1. Ich glaube kaum ,dass du das verstehst. Ich fühle mich seelisch alleine, ich habe Freunde, ich kenne Tausende von Menschen, aber eigentlich kennt mich keiner. Ich glaube, das ist das Problem hier..

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  2. ich an deiner stelle würde nicht gleich aufgeben. schau doch an wie diese personen sich bemühen das es dir gut geht und du dich endlich wohl fühlst, siehst du es nicht? und wie du deinen freund beschreibst muss er wohl alles geben das du glücklich bist oder nicht? schreib mal einen blog über ihn und was er so verändert hat.

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    1. sie könnens nicht, das ist das einzige was isch sehe.
      ich glaube schon. die frage ist, ob ich das tue?
      nachdem ich die Hausaufgaben erledigt hab, versprochen.

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