stärkere Hälfte.

Und sie saß einfach da, unter Tränen und erzählte mir, was ihr so sehr Angst macht. Sie schrie, weil ihr alles weh tat. Sie zeigte mir ihre Handgelenke. Lange, tiefe Striche überdeckten ihre Haut. Was hatte man mit ihr nur angestellt? Hatte keiner gesehen, wie schwach sie war und wie sie zu Grunde ging? Hatte keiner die Zeit gehabt ihr zu helfen? Oder sie zu fragen, was sie hatte? Warum gingen Menschen nur an ihr vorbei, ohne dabei zu bemerken, wie sie versucht nach Luft zu schnappen, ohne zu bemerken, wie ihre Augen glasig waren? Wie konnten sie nur wegschauen, obwohl die Wahrheit so nahe lag, obwohl der Schmerz in ihren Augen so leicht zum erkennen war?
Ich setzte mich zu ihr. Sie tat mir so leid. Blaue Striche waren unter ihren Augen. Sie weinte und weinte. Wie ihre Augen sich mit Tränen füllten und dann übergingen, alles daran zeigte den Schmerz. Ich wollte ihre Haare hinter ihren Ohren stecken, doch meine Hand ging durch sie durch. Ich wollte sie umarmen, berühren, sagen, dass ich da wäre, doch ich konnte nicht. Meine Hand ging einfach durch sie durch. Ich weiß, Cassi, du hörst mich nicht. Ich weiß ich kann dir meine Gegenwart nicht zeigen. Ich weiß, dass du dich verloren fühlst. Aber ich wäre da. Ich bin deine starke Hälfte. Ich bin jedes Mal da, wenn du zu zerbrechen scheinst. Ich bin jedes Mal da, wenn du deine Tränen abhalten willst. Ich bin da, wenn du dich gegen einem weiteren Schnitt entscheidest. Vielleicht kann ich dich nicht davon abhalten zu Grunde zu gehen, aber wenn du dich für mich entscheidest, kann ich dir helfen, einen anderen Weg zu finden. Bleib stark. Glaube an mich.


Du bist daran gescheitert an mich zu glauben, nicht wahr? Du bist daran gescheitert, dein Glück zu finden. Aus irgendeinem Grund hast du alles, was dir gut tat oder gut tun würde stark abgelehnt. Du hast sie verletzt, damit sie dir nicht helfen. Du gehst zu Grunde, weil du das alles selbst über dich gebracht hast. Gut gemacht, bist du nun stolz?