Samstag, März 30

Vielleicht.

Vielleicht hast du ja Recht. Vielleicht gebe ich mich nicht wirklich ganz hin und habe ganz andere Sachen im Kopf. Vielleicht konzentriere ich mich gar nicht auf das, was du von mir verlangst. Vielleicht höre ich dir wirklich nicht zu. Vielleicht singe ich einfach mit, wenn ich die Kopfhörer nicht beidseitig drein habe, um dir zuzuhören. Vielleicht interessiert mich das, was du von mir willst, wirklich kein bisschen, wie du es immer so schön sagst. Vielleicht geht mir deine Meinung am Arsch vorbei und wenn du mich anschreist, singe ich im Kopf die Melodie des Liedes weiter, den ich gehört habe, bevor du mir die Kopfhörer aus den Ohren gerissen hast. Vielleicht bluten meine Lippen nicht vor so viel Wut, vielleicht bluten sie, weil es mir Spaß macht mit voller Kraft darauf zu beißen. Und vielleicht, aber nur vielleicht, bin ich gar nicht depressiv, vielleicht macht es mir nur Spaß Blut zu sehen oder zu riechen. Vielleicht habe ich mich in diesem Metallgeschmack verliebt, könnte doch sein oder? Oder vielleicht sehe ich eine Kunst darin, wenn das Blut auf meinen Handgelenken zu trocknen anfängt, vielleicht sehe ich dann Kreaturen und Bilder. Vielleicht werde ich gar nicht verrückt, vielleicht mag ich es einfach Spielchen zu spielen, die mir weh tun und mich aufschreien lassen. Vielleicht höre ich dich nicht, weil du nicht laut genug schreist. Vielleicht rege ich dich ja absichtlich, damit du mich schlägst, weil ich ja Schmerzen liebe. Ich meine, könnte doch sein oder? Alles ist doch möglich, nicht wahr?

Oder vielleicht, vielleicht überforderst du mich einfach, Mama. Ja, wäre auch so eine Möglichkeit von vielen.

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