Samstag, März 23

ein letztes Spiel und ich steige aus.

"lass uns ein Spielchen spielen. du kannst ja später noch entscheiden, ob es dir gut tat oder nicht."
 
 
verlassen blickte ich in die Leere. ich verlor mich in diesem Nebel. kalter Wind platschte mir ins Gesicht, wollte mich zum Leben zurückholen, wollte mich ins Leben erwecken.
doch ich saß einfach nur da und starrte weiter in den Nebel.
ich wusste nicht wie oft ich das schon getan hatte, ich wusste nicht einmal warum ich jemals damit angefangen habe. doch in diesem Moment war mir nur eins klar, ich tat es schon wieder.
immer wieder hörte ich dieselbe Stimme. irgendetwas schrie in mir. "Rette mich aus diesem Körper. Sofort. Beeil' dich!"
dieses Ding in mir wollte flüchten, vor diesem Monster. vor diesem ekeligen, grausamen Monster. ja, also von mir.
 
"ein letztes Spielchen. ein allerletztes Spielchen. dann wirst du frei.", flüsterte dieses Monster. ein letztes Spielchen und ich wäre frei, ich konnte ja später noch entscheiden, ob es klug war mit zu machen.
 
also nahm ich meine gewohnten Sachen, machte es für mich auf dem Boden bequem. ein letztes Spielchen, was soll's schon sein? und ich zog einen langen Schnitt durch meine Haut. und noch einen, gleich daneben. noch einen, gleich darunter. noch einen. und noch einen ..
Blut quoll raus, heftiger als je zuvor.
 
"wenn man die Striche senktrecht zur Hand zieht, ist es gefährlicher. dann kannst du wirklich verbluten. weil du viele Adern aufschneidest ..
 
.. es war ein Fehler dir das zu erzählen, hab ich Recht? ich bereue es schon jetzt."
 
 

ich habe mein letztes Spiel auf dieser Welt gespielt, als ein Clown unter Tränen, der sich jeden Morgen ein Lächeln ins Gesicht malte. nun könnt ihr diese Welt haben und mit ihr anstellen was ihr wollt. lässt sie doch einstürzen. zu einer Welt werden, die unter Tränen leidet, die unter euren Füßen stirbt und keine Luft bekommt. denn nun steige ich aus. ihr wollt mich nie verstehen, keiner von euch hat sich je Zeit genommen, mir zuzuhören. nach langer Zeit wollte ich euch gar nichts mehr erzählen. ich wollte gar nicht mehr, dass ihr mir zuhört. denn ich hasste diese Angst, dass ihr mich verletzten könnt mit dem, was ihr über mich wisst. ich wollte nicht, dass sich meine Worte gegen mich richteten. und nun ja, jetzt ist die Zeit gekommen, Abschied zu nehmen und auszusteigen. der nächste Bus wartet schon ..
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 

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