die arme Hoffnung.

ich schreie. ich ziele. ich schieße. sie liegt am Boden. die arme Hoffnung.

" ich sollte glücklich sein, lieben und lachen. vor Freude zerplatzen, vor Glück zerspringen, doch, ich tue es nicht. weil das alles gelogen ist. "

 

ich weiß nicht, was es ist, was mich so fertig macht. was mich so unterdrückt. was mich so kränkt. vielleicht, ist das der Winter. so kalt, dunkel. einfach so leer.

oder einfach die Stimmung in meinem Zimmer, zwischen vier eiskalten Wänden.

oder der Klang des Liedes, deprimierend. nur der Ton, immer und immer wieder.

oder es ist einfach zu viel geworden, zu viel als es ein Mensch ertragen kann, als es mein Herz ertragen kann.

ich will gehen, egal wohin, einfach gehen.

der Druck hier ist nicht mehr auszuhalten.

ich glaube, so läuft das Leben ab. so läuft die Zeit eines Menschen ab. man lebt. lacht. kurz. abläufig.

und dann, dann kommt der Schmerz. das Leben schlagt zu. zu hart, härter als jeder zuvor.

und die Hoffnung. die habe ich selber umgebracht. ich habe sie zuerst probiert mit den Händen zu töten. ich packte sie am Hals. drückte zu. fest. fester. sie lachte. bitter. sie wusste, dass ich sie so sehr liebte, dass ich sie nicht einfach so umbringen konnte.

ich, ich hasse sie dafür.

aber, sie musste weg. sie stand mir im Weg. sie brachte mich dazu, mich umzuentscheiden. ich wollte sterben, sie sagte, ich konnte leben. ich konnte überleben.

also griff ich zur Pistole. genau da, mitten in meinem Herzen, da zielte ich hin. denn da, da lebte meine Hoffnung. meine kleine, sich an das Leben klammernde, dumme Hoffnung.

eine Träne. die rechte Wange hinunterrollend.

zwei Hände. zitternd. als wäre es kalt. sehr kalt. doch eigentlich war es pure Angst.

ein leichter Schmerz im Brustkorb. die Waffe bohrte sich immer fester hinein.

ein letzter Augenblick, in dem ein letzter Atemzug geholt wurde.

der letzte Gedanke; ich .. ich liebe dich, mama.

und ein Knall, ein letzer Schmerz, der letzte Schrei, gedämpft, leise, schmerzend.

und Stille. Todesstille.