letzer Augenblick.

b ä m, tat es. das letzte, was meine Ohren zu hören bekamen.

Dunkelheit war es, das letzte, was meine Augen zu sehen bekamen.

ein Schluchzen war es, unterdrückt von all meinen Ängsten, das letzte, was ich zu verstecken versuchte.

ein Grinsen war es, als mein Gehirn sich die Erinnerungen durchzuspielen versuchte.

und ein richtiger Schmerz war es, als der Kugel meine Brust durchbohrte.

 

die Augen weit auf gerissen, eine kleine Atempause, gefolgt von einem Knall, verursacht von dem Fall auf den Boden.

ein richtig tiefer Schmerz, er raubt mir den Atem noch mehr.

noch nie etwas gleichartiges erlebt, noch nie tat etwas so fest weh. die Vorstellung daran ist sogar unmöglich gewesen.

nein, nur kein Schrei. keiner soll dich hören. keiner soll dich retten. beiß auf die Lippen. beiß fester zu. noch fester. halt es durch. lange dauert es eh nicht mehr.

Blut. überall bekommt man Blut zu sehen. es stinkt. nach Eisen. noch nie war der Gestankt davon so fest, so .. so überwältigend.

doch, mit der 'Zeit' nimmt man so etwas nicht mehr wahr.

mit der 'Zeit' nimmt man gar nichts mehr wahr, was heißen da schon Gerüche?

und Zeit, was bedeutet da schon Zeit? wie viel davon bleibt dir noch übrig?

Augenblicke. Atemzüge.

 

was war aber im Wirklichlichen damit gewollt? war es richtig? war es falsch?

könnte man es jetzt wieder besser machen? einen anderen Weg gehen?

den Tod überleben?

 

und das Leben weicht aus dem Körper. früher sah ich zu, wie das Leben von den Handgelenken runtertropfte. heute kann ich sehen, wie es aus meiner Brust versucht rauszuspringen.

ich war der Grund, keiner zwang mich dazu. ich wollte gehen. ich wollte sterben.

 

- ja, tschüss, meine Bekannte, meine Geliebte, meine Verwandte, und mein Freund.

tschüss, mein Allerwichtigster, mein Seelenfreund, meine Beste, mein Ein und mein Alles.

tschüss, meine Hinterfotzige, meine Mollige, meine Wunderschöne, meine Atemberaubende, meine Idiotin.

tschüss, daria, meine Unterstützung. emanuel, mein Witzkerl. melissa, meine starke. arthur, mein kraftgeber. und du, die meine blogs immer kommentiert und nicht sagen will, wer sie ist.

tschüss, manuel, mein Einziger, der je wirklich von Bedeutung war. du hast mein Leben schön gemacht.

wenn ich noch Gefühle haben werde, sollst du wissen, ich werde dich immer lieben. ich weiß, ich war nur ein winziges Kapitel in deinem Leben, ein Kapitel, das nur 55 Tagen dauerte, doch, du warst mein Leben. ich liebe dich. ich habe es immer schon getan.

tschüss, mama, bitte vergiss mich nie. ich weiß, es ist schwer ein minderwertiges Kind wie mich nicht nicht loszulassen, aber bitte, mama. versuch es.

tschüss, papa, ich liebe dich. ich war dein Mädchen, nur zur Erinnerung. -

 

 

[ nein, ich sterbe noch nicht. aber, die letzten paar Zeilen, so würde mein Abschiedsbrief ausschauen, wenn ich gehen würde. ]