Mittwoch, August 29

tagesablauf.

ein neuer Tag versucht die Nacht zurück zu drängeln. und die Sonne wacht hinter dem Meer und den Berge auf. das Licht der Sonne küsst wie jeden Tag zu morgens zärtlich meine Haut und ritzt mir dabei den heutigen Datum in den Fleisch. ich schlage die Augen auf und wirf einen flüchtigen Blick auf die Uhr. mit einer grauschwarzen Farbe versucht sie mir klar zu machen, dass es knapp halb acht ist. ich hasse es als Frühaufsteherin zu gelten, aber das Licht, welches durch das Dachfenster hineinstürmt, will mich einfach nicht schlafen lassen, also werde ich hellwach. ich spüre die lauwarmen Lichtstrahlen auf meiner Haut. es fühlt sich gut an. mit der Hoffnung, dass es ein schöner Tag wird, krabbele ich aus dem Bett. die Erinnerungen an diesen selbsgeschriebenen 'Smile.' auf meiner Wand lässt mich für einen kurzen Moment stehen bleiben und lächeln. ich spüre diesen Stolz es geschrieben zu haben. somit lächle ich wieder. es war ein schöner Tag. und ich habe gewusst, dass dieses Wort mir jeden Tag ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern würde. und das Gefühl des Stolzseins umfüllt mich noch einmal. als es vorbei ist, bekomme ich ein komisches Gefühl. als würde ich Schmerzen haben. Herzschmerzen. es ist schwer. doch wie an all den anderen Tagen probiere ich es zu ignorieren. ich bewege mich zur Treppe und steige sie hinunter. vorsichtig aber dennoch stürmisch. einfach gewohnt. Treppe für Treppe gleiten sie unter meinen Füßen bis ich den Boden erlange. ich schaue durch das Fenster und sehe das Leben da draußen. frage mich, ob da irgendwo jemand ist, dass das gleiche tut wie ich jetzt. ich lasse diese Frage offen. und gehe weiter. in die Küche. ich liebe diese Küche. ich hab noch nie verstanden warum. aber diese Küche ist einfach zum lieben. vielleicht sind es die weißen Wände, die die Küche heller machen. oder einfach die Schränke rundherum. oder die Erinnerungen, die ich da erlebt habe. . . ich suche mir etwas zum essen. heute hab ich Cookies gefunden. jeder hat Vorliebe für Kekse. ich natürlich auch. ich gehe zurück ins Zimmer. sitze mich an meinem Laptop. und muss warten, bis es sich einschaltet. ich checke meine emails ab. schaue meine besucherzahl an. ich kapiere nicht wirkich was für Zahlen da stehen, aber die Gewissheit nachgeschaut zu haben erfüllt's auch schon. auf der anderen Seite wähle ich Youtube. und schon wieder tippe ich auf die gleichen Buchstaben. sekundenschnell erscheinen die Wörter und die Eingabetaste wird automatisch gedrückt. ich liebe dieses Lied. ich liebe die Melodie. ich liebe den Text. ich stecke meine Kopfhörer an und als ich das Lied leise anfangen höre, steigere ich das Volumen auf 1OO. diese Lautstärke ist toll. unbeschreiblich. es unterdrückt all meine Gefühle. all meine Ängste. ich höre nichts mehr. nicht mal meine eigene Gedanken kann ich verstehen. und . . es ist gut so. langsam spüre ich wie mein Herz schneller schlägt. mir wird klar, dass ich den Tränen nahe bin und mache das Lied leiser. versuche mich zu beruhigen. doch es geht wieder einmal nicht. und um es besser machen zu können, fange ich an zu schreiben. ich schreibe. schreibe. und schreibe. meine Wörter. meine Gedanken. meine Gefühle. sie erfüllen das Blatt Papier augenblicklich. bis ich wieder atmen kann. bis ich wieder die Luft in meinen Lungen spüre. doch ich spüre auch, wie ich trotzdem geweint habe. wasche die Tränen aus dem Gesicht. ich entschuldige mich. ich glaube, von mir selber. ich entschuldige mich, dass ich mir so ein Leben verursacht habe. ich gebe mir die Schuld. es tut mir leid. es tut mir leid, dass ich's nicht besser machen kann.

fortsetzung? folgt vielleicht.

Erdemir Cagla

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