Montag, Juli 28

Mama.

Hey, Mom. Hab schon lange nichts mehr an dich geschrieben. Wahrscheinlich hatte ich Angst mit meinen Texten zwischen uns noch mehr zu aufstellen, dass wir uns noch mehr entfremden könnten. Aber ich glaube, wir sind uns schon so fremd, dass dieser Text weder mich zerreißt, noch dich zerreißen könnte, wenn du ihn lesen würdest. Ich frage mich gar nicht mehr wo du bist, wo deine alte Art hingegangen ist. Ich hab mich daran gewohnt, dass du nun eine andere bist. Und ich denk mal, es ist okay - denn nichts tut für immer weh. Du wirst mir auch nicht für immer weh tun, Mama. Meine Gleichgültigkeit gegenüber dir verschafft mir eine Welt, in der deine Beschimpfungen, Niedermachungen und Hass nicht mehr so weh tut. Zumindest zerreißt es meine Brust nicht mehr so wie früher, so wie früher, als ich noch Kind war. Ich glaube, ich bin nun erwachsen, Mama. Ich habe es hinter mir, diese ganze Ich brauche Liebe - Scheiße. Nun kann ich auch ohne deiner Zuneigung gut klar kommen, die Welt brennt mit dir nicht zusätzlich noch mehr. Es ist nicht okay wie es ist. Es ist nicht okay, wie du mich behandelst. Aber das Leben selbst ist scheiße genug, die Schwierigkeit, die du mir vorbereitest.. Die fällt nicht mal auf.

Ich vermiss dich nicht mal mehr, Mom. Ich vermiss dich nicht mal mehr.



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