Montag, Juni 2

Was, wenn du mich nie wieder halten darfst?

Und ich mach Screenshots von all deinen Worten, als könnten sie sonst abhauen, verblassen. Ich hab deinen Duft nicht mehr auf der Haut, vielleicht ist das das Problem. Ich rieche nicht mehr nach dir, bewege mich nicht mehr im Scheinwerferlicht zu deinem Schatten. Meine Zehenspitzen tasten einen Boden ab, der nicht mehr deine Fußabdrücke enthält. Ich tanze nicht mehr unter dem Regen, der im gleichen Moment auch deine Haut berührt. Der Wind berührt nun zuerst Tausende, Millionen von Fremden, bevor er mir dein Parfum ins Gesicht schlagen kann. Dein Herzschlag reicht nicht mehr zu mir her, prallt ab, verletzt sich, geht unter, lange bevor meine Ohren ihn hören können. Ich kann deinen Atem nicht mehr berühren, es trifft auf Wände, die ihn zerstören. Deine gewöhnliche Stille kommt nicht durch den Lärm hindurch, sie überlebt diese Welt nicht. Meine Hände greifen in die Leere, wie ironisch die Leere so viel Fülle geben kann, so ironisch gibst du mir deine Liebe. Meine Schritte fallen in die Schwere, Holz bricht unter dem Atem. Glas zersplittert in den Ohren. Das Nichts war nie so greifbar nah an meinem Körper. Was, wenn es mich berührt, bevor du mich halten kannst? Was, wenn du mich dann nie wieder halten darfst?


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