Samstag, August 17

Für immer auf der anderen Seite von der Straße.

Die Sonne berührt mich zärtlich im Gesicht und der Wind hilft ihr, in dem er die Strähnen vom Gesicht wegbläst. Ich kneife die Augen zu, muss blinzeln und atme dabei den Duft von verschiedenen Blüten ein. Eigentlich ist im Moment alles so kunterbunt und ich könnte meinen, ich verirrte mich vorher in einem Karton zwischen tausenden von Pastellfarben. Und der Himmel ist so unglaublich blau, als würde er nie wieder verblassen. Als würde es nie wieder dunkel werden und die Kälte nie wieder zurückkommen. Die Vögel zwitschern von der Ferne und es hallt endlos nach, für einen Augenblick meinte ich sogar, ihr Gesang hätte meine Wangen berührt. Es fühlt sich an, als hätte die ganze Welt heute in der Früh aufgeblüht und das nur für mich, damit ich heute bereit wäre die Welt zu lieben, damit ich heute damit anfinge. Und ich könnte vor Glück zerplatzen und vor Freude zerspringen, in Liebe ertrinken und in Schönheit ersticken. Ich könnte die Welt umarmen, hinein in das Leben hüpfen, in einem Garten voller Blumen tanzen und mich verlieben, mich für immer und ewig in das Leben verlieben. Aber ich tue es nicht, weil das alles gelogen ist. Ich sah vorher die Angst in diesem Menschen, der vorbei ging und meine Narben sah. Ich sah, wie er auf mich herabblickte, als wäre seine Lage unendlich weit über mich. Ich sah wie er für einen Augenblick die Augenbrauen zusammenzog, sich ekelte und schließlich dennoch es wagte ein Hallo sagen. Ich weiß nicht. Ich habe das oft genug erlebt, aber trotzdem bekomme ich ein komisches Gefühl, wenn das Leute tun. Ich fühle mich schon hässlich genug und sie zwingen mich dazu, mich noch mehr zu hassen. Ich mag das nicht auf die Straße zu gehn und die ganzen Blicke reinzustecken. Manchmal habe ich das Gefühl, ich kann ihre Gedanken lesen, wie sie gerade sich ekeln und mich verabscheuen. Ich bete jeden Tag darum, dass es irgendwann aufhört, dass ich auf die Straße gehe und den Menschen in die Augen blicken kann. Ich bete darum, dass sie mich auch so akzeptrieren, mit Narben. Dass sie mich ganz normal behandeln, auch mit meinen Monstern. Ich will glücklich sein. Lächeln ohne an irgendeine verdammte Erinnerung zu denken, was mir wieder die Tränen kommen lässt. Ich will wirklich glücklich sein, aber ich zweifle es schaffen zu können, ich zweifle daran, es mit meiner Vergangenheit und Geschichte schaffen zu können.


"Können wir auf die andere Seite von der Straße gehen?" "Warum?"
"Siehst du diese Mädchen vor uns?", sie nickte, "Wenn wir vor so einer Gruppe vorbeigehen, habe ich immer das Gefühl, sie würden über mich lachen und ablästern." "Das Gefühl habe ich auch immer." Und wir überquerten die Straße.

8 Kommentare:

  1. Ja dann musst du aufhören dich zu verletzen. Nach ner bestimmten Zeit sieht man die Narben nicht so arg und dann starrt dich auch keiner an. Find dir andere Methoden deine Probleme zu lösen und wend dich an eine Person die dir helfen kann. Mit der Zeit wird alles wieder korrekt. Komm nicht mit Ihr alle habt keine Ahnung und sonst was. Ich hab sowas auch durchgemacht und diese methoden sind echt hilfreich.DU musst es nur WOLLEN. Mehr ist da nicht dahinter ;)

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    1. Man sieht die Narben arg genug, obwohl ich keine hinzugefügt habe. Leider kann man hier kein bild hinzufügen, sonst hätte ich sie dir gezeigt.
      Und so eine Person gibt es nicht. Ich sag nicht, dass du nichts durchgemacht hast, aber du hast nicht DAS durch gemacht, was ICH durchgemacht habe, also hast du im Endeffekt doch keine Ahnung, Schäzchen :) Und wenn, dann.. schön, dass du eine Person gehabt hast, aber so eine Person existiert in meinem Leben nicht, trotzdem danke, dass du mir geschrieben hast :) ♥

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    2. bitte meine Liebe :) <3

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    3. Lad das Bild bei deinen anderen hoch, dann kann man sich es ansehen.

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    4. Ich wollte es ihr/ihm nur zeigen, weil er sagte, sie gehen weg. Ich weiß nicht warum es sinnvoll wäre sie nur so zu präsentieren.

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    5. ja eben, deshalb frag ich dichja

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  2. Die Narben wirst du dein ganzes Leben haben also mit denen musst du klarkommen

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    1. Falls man es nicht irgendwie herauslesen kann; das ist das einzige, was ich versuche.

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