Dienstag, August 20

Bittersüß der Schmerz, aber mehr süß als bitter.

Was ist der Grund, dass du so sehr an ihm hängst?


Mit ihm versuchte das Leben mich wieder in den Griff zu kriegen. Viele Menschen können sich nicht einmal vorstellen, wie es ist, an einem Ort zu sein, wo der Tod dem Leben vorzuziehen ist.
Das Leben ist stark. Es hält einen auf verschiedenste Weise fest, mit dem Pochen des Herzens, mit der Sonne auf dem Gesicht und mit dem Gefühl des Bodens unter den Füßen. Bei mir aber war der Griff des Lebens schwächlich, dünn wie ein Faden. Ein seidener Spinnenfaden, an dem ich scheinbar endlos über einem Abgrund hing. Dann waren es zwei Fäden. Dann fünf. Dann ein Seil. Der Abgrund wich unter mir zurück, und an irgendeinem Punkt erkannte ich, dass das Leben mich wieder irgendwie im Griff hielt, es zu mindest versuchte - und ich hatte wieder die Möglichkeit, mir etwas aus dem Leben zu machen. Ich habe es bemerkt, als ich langsam aufhörte mich zu ritzen; als ich nicht mehr jeden Tag in die Nacht hineinweinte; als das alles irgendwie abnahm, aufhörte. Ist nur die Faulheit, dachte ich mir anfangs, doch es war etwas viel Stärkeres, etwas liebevolles; es war er. Es war als würden wir eine Postkarte betreten, von purer Schönheit, dass der Atem stockte. Und die ganze Zeit war der Schmerz da, doch er war erträglich. Bittersüß, aber mehr süß als bitter.
Und dann, dann ist er gegangen und ich fing an, mich wieder vom Leben zu entfernen. Ich stand tagelang im Ascheregen, darauf wartend, dass es wieder klappt zwischen uns. Ich grub jede Nacht mein Gesicht in sein Pullover und weinte hinein, ich schrie hinein, hoffte es würde aufhören, hoffte die Welt würde sich wieder drehen und alles würde wieder gut werden. Und dann kam der Tag, an dem ich mir wieder Blutlinien durch das alte Narbengewebe durchzog, die Dunkelheit umfing mich wie das Flüstern des Windes. Ich war ein Spiegel, zerbrochene Scherben, spiegelte den Wut und den Hass. Das Blut roch nach Kupfer. Als hätte man den Mund voll mit Kupfermünzen, die man nicht ausspucken kann. Genau dieser Geruch schlug mir wieder einmal entgegen, der süßliche, schwere, klebrige Geruch nach Kupfer, der an allem haften bleibt.

Eine Klinge zu benutzen ist etwas Persönliches. Es ist ein Akt der Wut und des Hasses. So tötet man eine Geliebte. Die einzige Möglichkeit, noch persönlicher zu werden, sind die bloßen Händen. | Der Todeskünstler


7 Kommentare:

  1. Also kann eigentlich nur er dich zurückholen? und wieso kämpfst du nicht? er wartet sicher noch auf dich wie du auf ihn wartest.

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  2. Geht doch wieder zusammen ! Es macht euch doch beide depri :/ Ihr 2 warts echt perfekt zusammen aber auf eure art und weise cagla
    und i woas es wearts wieder die 2 alten turteltäubchen :) wenn er no am ball bleibt natürlich

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  3. Im Ascheregen. ♡

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  4. Liebe ist die stärkste Macht des Universums und mit ihr kann man alles erreichen wenn man zusammenhält !

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    1. Endlich mal jemand, der weiß, was zu reden ist. Danke ♥

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