Samstag, September 22

alt.

ein Tag. ein zweiter. ein Monat. ein zweiter. fast ein Jahr.
und jetzt schon wieder ein neuer Tag.
und meine Augen suchen immer noch nach dem einen. immer noch den gleichen. immer noch nach dem Gefühl des Glücks.
es wird wieder einmal langsam dunkel. kein Licht ist eingeschaltet. nur mein Computer macht mir den Raum heller. ich höre eine Melodie im Hintergrund. sie ist mir so vertraut. ich kenne die einzelnen Noten auswendig. ich bin kein guter Musiker. ich bin eigentlich überhaupt keiner. ich weiß nicht, ob das jetzt gerade eine viertel oder eine sechzehntel Note war oder ganz was anderes. trotzdem. das Lied ist ein Teil von meinem Leben. und das Gefühl der Einsamkeit umhüllt mich und es fühlt sich an wie ein vertrauter Freund, wie auch an den anderen Tagen immer. der Schmerz wird wieder einmal unignorierbar. unkontrollierbar. ich hätte es auch anders nicht erwartet. und schon wieder bekomme ich keine Luft mehr. ich will gehen. und nie wieder zurück kommen. ich weiß nicht wie ich es so länger aushalten kann. ich weiß nicht, ob ich irgendwann einmal aufhören werde das Gleiche jeden Tag zu erleben. und wenn ich das nicht werde, dann zweifle ich daran, so weitermachen zu können.
meine Augen werden glasig. ich schlucke meine eigenen Schreie runter. kein Wort. kein Laut. mit der Zeit lernt mal leise zu weinen. und wieder mit der Zeit kann man sogar stumm weinen. die Tränen einfach fließen zu lassen, ohne etwas sagen zu müssen. ohne ein Laut von sich geben zu müssen.
ja, ich will mein altes Ich zurück. das Mädchen, das mal gelacht hat. und in dem Moment wirklich glücklich war. das Mädchen ohne Sorgen. und wenn dann nur typische Mädchenprobleme halt. Haare, Schminke, Kleidung usw.
ich vermisse mein Leben, das nun als 'alt' bezeichnet wird.
ich vermisse mich, das nun ebenfalls 'alt' geworden ist.

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